EMI beträgt im März 66,6 Punkte

Autor: Thomas Wandler
Datum: 12.04.2021

Seit Beginn der Aufzeichnungen schnellstes Wachstum verzeichnet

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) beträgt im März 66,6 Punkte, was ein rasanter Anstieg verglichen zum Februarwert von 60,7 Punkten ist. Somit konnte im letzten Monat des ersten Quartals ein schnelleres Wachstum verzeichnet werden. Laut dem englischen Finanzdienstleister IHS Markit wurden seit Umfragebeginn im Jahr 1996 keine stärkeren Zuwächse beim Auftragseingang sowie in der Produktion festgestellt.

Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) betont: „Es ist bemerkenswert, wie erfolgreich sich die deutsche Industrie gegen die negativen Auswirkungen der Corona-Krise stemmt“. Das Einzige was ihm Sorge bereite seien die höheren Einkaufspreise, die sich durch die Engpässe in der Rohstoff- und Vormaterialienversorgung entwickelt haben.

Exporte durch Corona kaum noch beeinträchtigt

Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen erklärt: „Die deutsche Industrie brummt wie kaum zuvor und 2021 könnte ein außerordentlich gutes Jahr werden. Diese Prognose steht aber unter dem Vorbehalt, dass es keinen Komplett-Lockdown mehr geben wird“. Daher ist das Corona-Virus noch ausschlaggebend für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Dennoch trägt der Export positiv zu den Werten bei. Die wichtigsten Abnehmer sind noch immer China und die USA. Der Handel mit diesen Ländern sei durch Corona so gut wie gar nicht mehr beeinträchtigt. Des Weiteren appelliert Traud: „Die deutsche Politik hat es jetzt in der Hand, was mit der deutschen Industrie in diesem Jahr noch passiert. Boom or Bust und damit Aufschwung oder Pleite.“

Dr. Heinz-Jürgen Büchner, Managing Director Industrials, Automotive & Services der IKB Deutsche Industriebank AG sagt: „Während sich die meisten börsennotierten Rohstoffpreise im März eher seitwärts bewegten, sprangen die Preise für Warmbreitband und verzinkte Bleche nochmals kräftig nach oben. Eine hohe Nachfrage und ein nicht ausreichendes Angebot katapultierten den Preis für Warmbreitband erstmals wieder über die Marke von 1.000 Euro je Tonne. Wir erwarten jedoch den Höhepunkt der Spotmarktpreise im zweiten Quartal. Die Halbjahreskontraktpreise für das zweite Halbjahr 2021 haben jedoch noch Potenzial nach oben.“