EMI weist rückläufige Industrieproduktion auf
Autor: Thomas Wandler
Datum: 13.07.2022
Aktueller S&P Global/BME-Einkaufsmanagerindex
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) hat für Juni den aktuellen S&P Global/BME-Einkaufsmanagerindex (EMI) mit einer geringeren Punktezahl von 52,9 Punkte veröffentlicht. Im Mai lag dieser noch bei 54,8 Punkten. Laut dem BME sei dies der geringste Wert seit etwa zwei Jahren.
Dr. Gertrud R. Traud, die Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, teilt mit, dass der aktuelle EMI auf weitere Abwärtsrisiken deutet. „Nicht nur, dass die Angebotsseite weiterhin durch Lieferschwierigkeiten eingeschränkt wird, jetzt lässt auch noch die Nachfrage nach“, fügt sie hinzu.
Auch Dr. Ulrich Kater, der Chefvolkswirt der DekaBank äußert sich: „Die gefährdete Energieversorgung durch die russische Invasion entwickelt sich immer mehr zum Rezessionsauslöser in vielen Volkswirtschaften Europas.“
Übersicht der EMI-Teilindizes
Im zweiten Quartal dieses Jahres war das Produktionsniveau so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahren. Zum einen waren Lieferengpässe eine große Herausforderung für Hersteller und zum anderen nahm die Nachfrage ab, sodass Hersteller die Produktion reduzierten.
Der BME berichtet weiter, dass es weniger neue Aufträge gibt. Der Teilindex für den Auftragseingang blieb zum dritten Mal in Folge unter 50,0 Punkten. Unter den Umfrageteilnehmer vermerkten 30 Prozent einen negativen Auftragseingang. Laut den Befragten liege dies an dem erhöhten Preisen, der großen Unsicherheit an den Märkten oder dem langsamen Exportaktivitäten.
Die Einkaufspreise waren auch im Juni weiterhin sehr hoch. Teilnehmer der Umfrage beklagten insbesondere die erhöhten Preise bei Rohstoff, Energie und Transport. Laut dem BME blieb die Inflationsrate im Juni sehr hoch. Jedoch wäre sie auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2021.
Auch die Verkaufspreise erhöhten sich weniger stark im Juni. Der Teilindex war diesen Monat am niedrigsten seit Jahresbeginn.
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