Großbritannien: BIP steigt um 1,3%
Autor: Marcus Schilling
Datum: 17.11.2021
Im Frühjahr lag das Wachstum noch bei 5,5%
Großbritanniens Wirtschaft erlebte einen weitaus schwächeren Aufschwung als erwartet. Das Statistikamt in London (ONS) gab bekannt, dass das Bruttoinlandsprodukt in den Monaten Juli bis September um 1,3 Prozent zulegte. Somit ist nur eine leichte Erholung zu erkennen. Zuvor sprachen Ökonomen der Bank of England eine Prognose von 1,5 Prozent aus. Im Frühjahrsquartal wurde ein Wachstum über 5,5 Prozent festgestellt.
Kraftstoffmangel und fehlende Lkw-Fahrer
Am sogenannten „Freedom Day“ feierten die Briten die Beendigung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen. Besonders Bars und Restaurant erfuhren Vorteile. Währenddessen sorgten Lieferengpässe von Benzin und Diesel für eine stockende Erholung der Wirtschaft. Grund dafür ist der Mangel an Lastkraftwagenfahrern, bedingt durch den EU-Ausstieg.
Kallum Pickering, Ökonom bei der Berenberg Bank erklärt: „Während der private Konsum und die Staatsausgaben schneller wuchsen als wir erwarteten, haben die Investitionen der Wirtschaft und die Exporte enttäuscht“.
Im Jahr 2020 stürzte die britannische Wirtschaft um 9,7 Prozent ab. Ein derart starker Rückgang wurde seit 300 Jahren nicht mehr gemessen. Verglichen mit dem Monat vor dem Ausbruch der Pandemie (Februar 2020) wurde im September noch ein um 0,6 Prozent niedrigerer Wert gemessen.
Deutsche Konjunkturerwartungen bei 2,7 Prozent
Das deutsche BIP wuchs im Sommer um 1,8 Prozent. Jedoch verläuft auch hier die Erholung nur schwach. Die „Wirtschaftsweisen“ reduzierten die Konjunkturerwartungen auf 2,7 Prozent. Zuvor wurde ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet.
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