Große Schäden durch Strafzölle

Autor: Thomas Wandler
Datum: 07.05.2021

Studie der Stiftung Familienunternehmen

Die Stiftung Familienunternehmen macht mit einer Studie darauf aufmerksam, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Strafzölle in Deutschland immer stärker zu spüren sind.

Allein die seit 2019 geltenden US-Strafzölle wegen Airbus-Subventionen führten in den betroffenen Branchen außerhalb der Flugzeugindustrie zu einem Exporteinbruch um 40 Prozent. Dies geht aus der Studie hervor, die im Auftrag der in München ansässigen Stiftung von Gabriel Felbermayr, dem Leiter des Instituts für Weltwirtschaft Kiel, erstellt wurde.

Vorprodukte werden teurer

Sehr deutlich wird aufgezeigt, dass die Strafzölle nicht nur die Flugzeugindustrie treffen, sondern auch allgemein europäische Familienunternehmen treffen. So sind am zweitstärksten die Hersteller alkoholischer Getränke betroffen. Ebenfalls geraten Unternehmen der Süßwarenindustrie und des Werkzeugbau in Mitleidenschaft.

Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, sagte, die Untersuchung belege klar, dass durch die Strafzölle beide Seiten verlieren. Weiter erklärte er: „Auch die von der EU verhängten Gegenzölle gegen die USA wirken sich negativ auf europäische Familienunternehmen aus. Dadurch werden die Vorprodukte aus den USA teurer.“ Laut der Studie sind die Zölle der EU auf amerikanische Waren ungefähr doppelt so hoch wie jene der USA auf europäische Produkte.

Empfehlung der Studienautoren

Die Studienautoren schlagen ein Zollabkommen oder zumindest die gegenseitige Verrechnung der Strafzölle von USA und EU vor. Immerhin wurden die wegen der Flugzeugsubventionen verhängten Sonderzölle Anfang März für vier Monate ausgesetzt.

Ebenfalls empfehlen die Autoren, dass Europa auf die USA zugeht und die Initiative zum Abbau der Handelsbarrieren ergreift. Sie schreiben, es müsse zu einem dauerhaften Verzicht auf Zölle kommen.