Handelsstreit zwischen USA und China verschärft sich

Autor: Marcus Schilling
Datum: 02.11.2018

Belegung weiterer China-Importe mit Zöllen

Der Handelsstreit zwischen der USA und China scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem sich die beiden Länder seit Monaten gegenseitig mit Zöllen und Gegenzöllen belegen, will die USA nun laut Medienberichten die Zölle auf Importe aus China erweitern. Bloomberg berichtet, die Strafzölle könnten ab Anfang 2019 für alle chinesischen Güter, die in die USA importiert werden, gelten.

Ob die USA diese Maßnahme wirklich umsetzt, soll von dem G20-Treffen vom 30. November bis zum 1. Dezember abhängig sein. Dort ist US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu einem Gespräch verabredet. Falls keine Einigung im Handelskonflikt getroffen wird, sollen die Strafzölle seitens der USA verschärft werden, so Bloomberg nach Auskunft von drei Insidern.

Anfang Dezember soll eine Liste mit den neu erfassten Produkten veröffentlicht werden. Nach der 60 tägigen Frist zu einer öffentlichen Stellungnahme werde die Liste dann Anfang Februar in Kraft treten. Auf dem Dokument wären Importe im Wert von 257 Milliarden Dollar, der Gesamtbetrag der aus China im letzten Jahr importierten Waren, enthalten.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass weitere Zölle möglich seien, jedoch noch nichts entschieden sei. US-Präsidialamtssprecherin Sarah Sanders äußerte sich zu den Berichten nicht, da sie dem Treffen von Trump und Xi nicht vorgreifen wolle. Jedoch sagt sie: „Ich hoffe, es verläuft gut“.

Die negativen Auswirkungen sind bereits an den Kapitalmärkten zu spüren: Der US-Aktienmarkt sank ins Minus, der Eurokurs hingegen stieg an auf rund 1,14 Dollar.

Embargo gegen chinesischen Konzern

Eine weitere Maßnahme des Zollstreits ist das Embargo gegen den chinesischen Tech-Konzern Fujian Jinhua Integrated Circuit Company. Am Montag gab das Handelsministerium in Washington bekannt, den Konzern aufgrund nationaler Sicherheit auf eine Liste von Unternehmen zu setzen, für die man eine spezielle Lizenz benötigt, um an US-Firmen Waren zu importieren. Fujian Jinhua ist ein staatlich kontrollierter Chiphersteller aus China.

Zuvor wurde auch ein ähnliches Embargo gegen den chinesischen Smartphone-Hersteller und Netzwerk-Ausrüster ZTE gestartet. Die Geschäfte des Konzerns brachen daraufhin ein. Erst im Juli wurden die Sanktionen aufgehoben, nachdem sich US-Präsident Trump persönlich einsetzte und das Unternehmen eine Milliardenstrafe zahlte.