Hohe Gaspreise wirken sich auf Absatz von Düngemittel aus

Autor: Thomas Wandler
Datum: 29.09.2022

Starker Rückgang des Absatzes von Düngemitteln

Die aktuellen hohen Gaspreise in Deutschland sorgen für erhebliche Preissteigerungen bei Düngemitteln. Das berichtete jüngst das Statistische Bundesamt (Destatis). Aus der Mitteilung der Behörde geht auch hervor, dass die erhöhten Erdgaspreise außerdem den Absatz von Düngemitteln belasten.

Nach Ergebnissen der Düngemittelstatistik habe sich der Inlandsabsatz von Phosphat-Dünger im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 um 50,6 Prozent verringert. Fast genauso stark fiel der Absatz von Kali-Dünger um 52,3 Prozent gegenüber zum Vorjahresquartal auf 55.900 Tonnen Kaliumoxid.

Bei Stickstoff-Dünger kam es zu einem 18,5-prozentigem Rückgang des Absatzes auf 238.000 Tonnen Stickstoff. Dagegen veränderte sich der Absatz von Kalk-Dünger im zweiten Quartal 2022 mit einer Reduktion von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kaum.

Erzeugerpreise steigen

Destatis nennt als Begründung für den sinkenden Absatz die energieintensive Produktion von Düngemittel. Erdgas werde als Rohstoff sowie Energiequelle für die Herstellung gebraucht.

Im August 2022 kam es zu einem erheblichen Anstieg der Erzeugerpreise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise um 108,8 Prozent.

Import und Export belastet

Der Außenhandel mit Düngemittel auf Phosphat-, Stickstoff-, oder Kaliumbasis verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Verlust. Insgesamt wurden 2,1 Millionen Tonnen Düngemittel im Zeitraum von Januar bis Juli 2022 nach Deutschland importiert. Im Jahr 2021 waren es im gleichen Zeitraum 2,4 Millionen Tonnen. Dies stellt einen 11-prozentigen Rückgang dar.

Das bedeutendste Herkunftsland für solche Düngemittel sind nach Angaben des Destatis die Niederlande, welche einen Anteil von 21 Prozent an den Importen von Januar bis Juli 2022 hatte.

Im gleichen Zeitraum sank der Export von Düngemitteln um 3,9 Prozent auf 4,6 Millionen Tonnen. Im Vorjahr exportierte Deutschland noch 4,8 Millionen Tonnen.