Neues Joint Venture von PowerCo und Umicore

Autor: Marcus Schilling
Datum: 29.09.2022

Lieferkette für nachhaltige Batteriematerialien

PowerCo, das Batterieunternehmen des Volkswagen-Konzerns, und der belgische Materialtechnologie-Konzern Umicore gaben diese Woche die Gründung eines Joint Ventures für die Kathoden- und Vormaterialproduktion in Europa bekannt. Laut der Pressemitteilung geht es bei der Partnerschaft um den Aufbau einer Lieferkette für nachhaltige Batteriematerialien in industriellem Maßstab.

Transformation zur Elektromobilität

Ab 2025 soll das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Brüssel die europäischen Batteriezellfabriken von PowerCo mit Materialien versorgen. Weiter wird darauf hingewiesen, dass die Partner bis Ende des Jahrzehnts Kathoden- und Vormaterial für 160 Gigawattstunden Zellkapazität pro Jahr produzieren wollen. Das entspreche einer jährlichen Produktionskapazität, die für rund 2,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge ausreicht. Hierzu wird in der Pressemitteilung erklärt, dass Kathodenmaterial für die Transformation zur Elektromobilität von entscheidender Bedeutung sei als zentraler technologischer Hebel für die Batterieleistung und als bedeutendster Kostenfaktor.

Beschaffung von Rohstoffen

Der Schwerpunkt der Partnerschaft, die langfristig ausgerichtet sein soll, ist die Produktion der obengenannten Materialien. Daneben gibt es allerdings zusätzliche Vereinbarungen. In ihrem Rahmen beabsichtigen Umicore und PowerCo laut Pressemeldung, ebenfalls bei der nachhaltigen und verantwortungsvollen Beschaffung von Rohstoffen zusammenzuarbeiten. Umicore sei in diesem Bereich ein Branchenführer. Zu einem späteren Zeitpunkt haben die beiden Unternehmen außerdem vor, auf Basis der Technologie und Expertise von Umicore, Veredelungs- und Recyclingaktivitäten in das Joint Venture einzubringen.

Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik der Volkswagen AG und Aufsichtsratsvorsitzender der PowerCo SE, erklärte bei der Unterzeichnung der Joint-Venture-Vereinbarung: „Kathodenmaterial ist für die Batterieproduktion ein unverzichtbarer strategischer Rohstoff, der für ungefähr 50 Prozent des Gesamtwerts der Zelle steht. Unmittelbarer und langfristiger Zugang zu umfangreicher Kapazität stellt daher einen klaren Wettbewerbsvorteil dar.“ Nach Schmalls Aussage bauen die beiden Partner eine nachhaltige und transparente Lieferkette mit hohen Umwelt- und Sozialstandards auf – mit einer Wertschöpfung hier in Europa.