IoT als Motor des digitalen Wandels in Unternehmen
Autor: Sebastian Thelen
Datum: 18.01.2018
IDC-Studie vom Rechenzentrumsdienstleister Interxions
IoT hat das Potenzial dazu, den digitalen Wandel in Unternehmen anzutreiben. Doch laut einer IDC-Studie, weiß ein Großteil der Befragten nichts mit dem Begriff IoT anzufangen oder erkennt die Vorteile nicht.
Nur 26 Prozent der befragten Unternehmen haben schon einmal in der Praxis Erfahrungen mit IoT gesammelt. Aus der vom Rechenzentrumsdienstleister Interxions in Auftrag gegebenen IDC-Studie, geht zudem hervor, dass besonders die Komplexität des Themas von vielen noch nicht durchdrungen wurde. Als Hauptfaktoren für die Zurückhaltung wurden mehrere Punkte genannt: 41 Prozent der Befragten sehen keine Anwendung für IoT, bei 37 Prozent besteht keinerlei Kundenbedarf, für elf Prozent ist die Kapitalrendite noch unklar und bei zehn Prozent der Befragten mangelt es bislang an Kenntnissen und Partnern.
Zudem wurden die Unternehmen zu denen für sie größten Herausforderungen befragt. Die Studie ergab, dass 55 Prozent der Unternehmen Bedenken zu Sicherheit und Datenschutz haben. Für 44 Prozent ist die größte Herausforderung die Komplexität der Implementierung und 39 Prozent haben Respekt vor der Beschränkung durch die bestehende Infrastruktur. Um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen, sollen an dieser Stelle Dienstleister zum Einsatz kommen.
Als Hauptgrund für die Einführung gaben 59 Prozent der IoT-Pioniere an, dass sie sich dadurch eine Erhöhung der Servicequalität und der internen Effizienz erhoffen. Weitere Gründe sind die Erzeugung neuer Umsatzpotenziale (41 Prozent), die Integration der Lieferkette (38 Prozent) und die Nutzung vorhandener Datenquellen (31 Prozent).
„Bei IDC ist man davon überzeugt, dass beide Gruppen Unterstützung benötigen, damit IoT in ihrem Unternehmen umgesetzt werden kann“, heißt es in der Studie. „Diejenigen, bei denen bereits eine Lösung existiert, müssen sicherstellen, dass die angestrebten Ziele erreicht werden. Andere, die kurz vor einer IoT-Umsetzung stehen, müssen mögliche Probleme reduzieren.“
Abhängig vom Geschäftsmodell ist die Relevanz für die Unternehmen unterschiedlich. 66 Prozent der Unternehmen mit IoT-Erfahrung schätzen IoT als sehr wichtig für ihr Unternehmen ein, von den übrigen Unternehmen sind es nur 30 Prozent.
Bei der Beurteilung der wichtigsten IT-bezogenen Komponenten ist diese Differenz ebenfalls zu spüren. Für die IoT-Erfahrenen sind die Top-Komponenten Big Data/Analytics (45 Prozent), Sicherheit (41Prozent), Integration mit bestehender IT (35 Prozent) und Daten-Management/Software (26 Prozent).
Für unerfahrene Unternehme steht das Thema Sicherheit an erster Stelle (54 Prozent), gefolgt von Integration mit bestehender IT (45 Prozent), Daten-Management/Software (39 Prozent) und Big Data/Analytics (26 Prozent). Aus einem Vergleich der Ergebnisse beider Anspruchsgruppe lässt sich erschließen, dass mit steigender Erfahrung die Sicherheitsbedenken sinken.
Zudem zeigt die Studie, dass IoT-erfahrene Unternehmen ein viel größeres Potenzial in der Technologieinfrastruktur sehen als andere. In vielen Fällen ist es nämlich so, dass die Infrastruktur, bestehend aus Sensoren, Konnektivität, Cloud und Datenverarbeitung zur Verzögerung von Projekten führt. Daher ist es wichtig das Fundament der IoT-Anwendungen sorgfältig aufzubauen.
Unternehmen müssen wissen, in welcher Form und wie schnell Daten verarbeitet werden können. Das ist besonders wichtig bei der Auswahl des Hostings für die IoT-Plattform. 51 Prozent der Befragten setzen auf ein lokales Hosting, 31 Prozent auf ein Rechenzentrum und 18 Prozent bevorzugen eine Cloud.
Auch wenn bloß wenige Unternehmen mit einer Cloud arbeiten, so ist diese jedoch nicht zu unterschätzen. Ganze 56 Prozent der IoT-Pioniere sehen Cloud Computing als wesentliches Tool für alle ihre IoT-Aktivitäten an. Bei anderen Unternehmen sind es nur 29 Prozent.
Dadurch, dass IoT den Cloud-Anwendungen eine überaus praktische Ausrichtung verleiht, hat es große Chancen der Motor für die digitale Transformation in Unternehmen zu werden. Wichtig dabei ist es jedoch die Einsatzmöglichkeiten der Cloud mit dem idealen Partner zu ermitteln. Die wichtigsten Partner sind in diesem Fall die IT-Service-Provider (56 Prozent), Software-Anbieter (43 Prozent), Berater (36 Prozent) und Connectivity-Anbieter (26 Prozent).
Insgesamt wurden 553 Entscheider europäischer Unternehmen befragt. Ziel der Studie war es, die Hauptgründe für eine Einführung von IoT in Unternehmen zu ermitteln und deren Anforderungen an die IT-Infrastruktur besser zu verstehen.
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