Kauflaune der Deutschen durch Corona-Zahlen getrübt

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 31.08.2020

Diskussionen der Politik führen zu Verunsicherung bei den Verbrauchern

Schlechte Nachrichten für den deutschen Einzel- und Onlinehandel. Die steigenden Corona-Zahlen wirken sich laut Experten negativ auf die Kauflaune der deutschen Gesellschaft aus.

„Das hat viele Verbraucher verunsichert“, sagte Rolf Bürkl vom Konsumforschungsunternehmen GfK während der Vorstellung der Konsumklima-Studie. Während in den letzten drei Monaten eine deutliche Erholung in Sachen Konsumklima verzeichnet werden konnte, scheint der Erholungskurs, laut Aussage von Bürkl, nun eine kleine Pause einzulegen.

GfK-Experten prognostizieren für September ein Konsumklima von minus 1,8 Punkten – im August lag es bei minus 0,2 Punkten. Zum Vergleich: Im Frühjahr 2020 lag das Barometer bei etwa minus 23 Punkten. Wie es zukünftig weitergeht, ist nur schwer einzuschätzen, schließlich hängt dies auch immer von den Infektionszahlen sowie den politischen Maßnahmen ab. Für die Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ werden monatlich 2000 Verbraucher befragt. Die Ergebnisse beziehen sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben der Befragten.

Laut Bürkl konnte die Mehrwertsteuersenkung die Konsumfreude zwar stabilisieren, eine Steigerung blieb jedoch beinahe aus. Die Anschaffungsneigung konnte jedoch einen leichten Anstieg verzeichnen. Um diesen Wert zu ermitteln werden die Verbraucher danach gefragt, ob größere Anschaffungen für sie derzeit in Frage kommen. Der minimale Effekt hält sich jedoch in Grenzen. „Anschaffungen, die jetzt vorgezogen werden, fehlen uns im Jahr 2021.“, so Bürkl.

Vor allem im Bereich Einkommenserwartung zeigt sich jedoch, wie verunsichert die Verbraucher aktuell tatsächlich sind. Nachdem hier drei Monate lang ein Anstieg verzeichnet werden konnte, zeigte sich im August wieder ein deutlicher Abfall. Ein Aufwärtstrend lässt sich allerdings beim Thema Sparen erkennen und auch in Sachen Konjunktur schauen die Verbraucher positiver in die Zukunft als sie es noch im Frühjahr getan haben.
Sowohl die Konsumfreude als auch das Konsumverhalten wurden durch die Corona-Krise umgekrempelt. Tendenziell wurden mehr Einkäufe online getätigt, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass viele Menschen aus dem Homeoffice heraus arbeiten. Davon profitierte vor allem die Elektronikbranche. Schlechter sah es dagegen für Businessbekleidung aus, welche schlicht und ergreifend nicht nötig war.

Auch für Heimtextilien, Wandfarbe und Dekoration wurde reichlich Geld investiert. Geschlossene Restaurants sorgten zudem für einen Anstieg im Lebensmittelsektor.