Klimaziele 2030 und 2040 werden wahrscheinlich verfehlt

Autor: Marcus Schilling
Datum: 24.08.2021

Bis 2030 sollen 8,4 Millionen Elektroautos zugelassen werden

Die derzeitige Lage deutet darauf hin, dass die angestrebten Klimaziele 2030 und 2040 nicht erfüllt werden können. Dies kam aus dem Projektionsbericht 2021 des Bundesumweltministeriums hervor. Der Bericht befindet sich derzeit noch in der Ressortabstimmung.

Werte nur gering aussagekräftig

Ebenfalls steht in dem Projektionsbericht geschrieben, dass bis 2030 etwa 49 Prozent der Emissionen – verglichen zu 1990 – zurückgehen werden. Bisher steht im Klimaschutzgesetz geschrieben, dass ein Minus von 65 Prozent erreicht werden sollte. Für das Jahr 2040 wird nach der aktuellen Lage eine Minderung von 67 Prozent erreicht, wobei hier 88 Prozent als Ziel vorgegeben sind. Somit steht fest, dass die bisherigen Ansätze für den Klimaschutz nicht hoch genug sind und weitere folgen müssen.

Das Ergebnis wurde aus der Übersicht der Maßnahmen, die bis Ende August 2020 festgehalten wurden, das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung sowie das Konjunkturpaket 2020, konstruiert. Daher betont das Umweltministerium, dass die Aussagekraft dieser Studie nur „sehr begrenzt“ sei. Seit August 2020 habe sich „beim Klimaschutz so viel getan, dass der Projektionsbericht mit Blick auf 2030 als veraltet angesehen werden kann.“

Politik bremst die Entwicklung

Die Opposition lässt das Abschwächen der Berichtsaussage nicht durchgehen. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter appelliert: „Diese Zahlen zeigen einmal mehr, dass SPD und Union beim Klimaschutz der nächsten Regierung einen Trümmerhaufen hinterlassen“. Weiterhin betont Hofreiter, dass Deutschland „weit vom Notwendigen und vertraglich Zugesagten entfernt“ sei. Der vorzeitige Kohleausstieg im Jahr 2038 wurde vor kurzem noch von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz abgelehnt.

CO2-Ausstoß soll teurer werden

Bis 2030 sollen laut dem Bericht 8,4 Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen werden. Auch die Windkraftleistung an Land soll von 54 Gigawatt auf 71 Gigawatt erhöht werden. Die installierte Photovoltaik-Leistung soll ebenfalls von 54 Gigawatt auf 100 Gigawatt gesteigert werden. Trotz verschärfter Klimaziele wurden keine neuen Ausbauziele ab 2022 bisher beschlossen. Derzeit beträgt der CO2-Preis der Sektoren Verkehr und Gebäude 25 Euro pro Tonne. Bis 2030 soll dieser auf 125 Euro je Tonne und bis 2040 auf 275 Euro erhöht werden.