„Lockdown-Light” sorgt für 50% Umsatzeinbußen im Handel
Autor: Thomas Wandler
Datum: 16.11.2020
100% Umsatz- und Frequenzverlust im Weihnachtsgeschäft
Direkt zu Anfang des „Lockdown-Light“ verzeichnete der Handel in der Innenstadt einen Rückgang der Besucherzahlen. Dieses Ergebnis stammt aus der Umfrage des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). Anhand dieser wurden 600 Händler im Südwesten Deutschlands befragt. Der Großteil der Teilnehmer bestätigen einen Umsatz- und Frequenzverlust von über 50 Prozent. HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann erklärt: „Damit bewahrheiten sich unsere schlimmsten Befürchtungen. Die Verbraucher sind verunsichert und gehen nicht mehr einkaufen. Dabei haben alle Geschäfte weiterhin geöffnet und sind mit umfangreichen Hygieneschutzkonzepten und überschaubarer Frequenz so sicher, wie sonst nirgends.“
„Der Einzelhandel braucht einkaufende Kunden“
Insgesamt 87 Prozent der Befragten weisen einen Umsatzverlust von 10 bis über 50 Prozent vor. Die Mehrheit von 91 Prozent klagt über einem hohen Frequenzverlust – über 50 Prozent der bisherigen Kunden bleiben weg. Hagmann sagt: „Der Einzelhandel braucht einkaufende Kunden, die ihren Einkauf und ihre Weihnachtsgeschenke im sicheren Einzelhandel erledigen. Leider ist die Verunsicherung unter den Verbrauchern derzeit groß, das ist verheerend für die Geschäfte. Wir wollen erneut an alle appellieren: Gehen sie einkaufen, die Geschäfte sind geöffnet, und sicher sind sie auch: In ganz Baden- Württemberg ist bislang kein einziger Fall einer Ansteckung mit dem Corona-Virus beim Einkaufen bekannt – weder bei Kunden, noch bei Mitarbeitern.“
Die Verunsicherung der Kunden nehmen laut der Umfrage immer weiter zu. Auch das Weihnachtsgeschäft wird beeinträchtigt sein. Laut dem Ergebnis der Umfrage sorgen der Lockdown und die verunsicherten Kunden für eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass zu dieser Zeit ein Umsatzverlust von bis zu 100 Prozent entstehen kann. Auch für die Kundenfrequenz wird ein Minus von über 50 Prozent für das Weihnachtsgeschäft erwartet. Hagmann appelliert: „Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen im Einzelhandel fordern wir, auch den Einzelhandel in ein staatliches Nothilfeprogramm aufzunehmen und jede mögliche finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen.“
Regierung muss aktiv werden
Hagmann appelliert: „Vor allem bitten wir die Städte und Kommunen und die Politik, die Händler nicht nur geöffnet zu halten, sondern die Öffnung unserer Läden positiv zu kommunizieren und zu unterstützen, beispielsweise durch kommunale Werbekampagnen, Weihnachtsbeleuchtung, kostenloses Parken im November und Dezember, kostenlosen ÖPNV, durch Einkaufsschecks für die Bürger oder ähnliche Maßnahmen. Der lokale Handel muss nun sowohl von den kommunalen und politischen Verantwortlichen auf allen Ebenen unterstützt werden.“
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