Ökostrom könnte bis 2050 weltweiten Strombedarf abdecken
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 11.04.2019
86 Prozent des Bedarfes durch erneuerbare Energien versorgt
Laut einer Untersuchung der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (Irena) könnte der Ökostrom im Jahr 2050 den weltweiten Strombedarf fast vollständig decken. Demnach sollen Wind, Sonne und andere regenerative Energiequellen bis zu 86 Prozent abdecken können – selbst wenn die Stromnachfrage deutlich ansteigt, wie beispielsweise durch eine hohe Verbreitung von E-Autos.
In diesem Fall wäre Elektrizität der zentrale globale Energieträger mit einem Anteil von 50 Prozent – derzeit sind es 20. Die Berechnung geht davon aus, dass bis 2050 weltweit rund eine Milliarde E-Autos in Betrieb sein könnten und Strom zum Heizen sowie zur Gewinnung von Wasserstoff genutzt werden könnte. Wasserstoff wiederrum könnte Kerosin oder Öl im Flug- und Schiffsverkehr ablösen.
Ein derartiger Umbau des Energiesektors weltweit sei nötig, damit die internationalen Klimaziele des Vertrags von Paris umgesetzt werden können. Die weltweite Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts soll unter zwei Grad sinken.
Investitionen lohnenswert
Für einen beschleunigten Umbau würden zusätzliche Investitionen von rund 15 Billionen Dollar anfallen. Diese Schätzung ist bereits niedriger als in früheren Studien, da Wind- und Solarenergie immer günstiger werden. Weiterhin wird sich jeder Dollar bei einer schnelleren Energiewende durch vermiedene Schäden des Klimawandels und reduzierte Gesundheitskosten bis auf das Siebenfache ausgleichen.
Laut den Autoren sind die derzeitigen Pläne nicht ausreichend, um den energiebedingten Treibhausgasausstoß um 70 Prozent für die Weltklimaziele zu senken. In den letzten Jahren sind diese sogar um durchschnittlich ein Prozent gewachsen. Durch einen baldigen Einsatz von Wind- und Solarstrom könnte man den Ausstoß bis 2050 jedoch um 75 Prozent senken.
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