Reißende Lieferketten in der Lebensmittelbranche?

Autor: Than-Duy Tran
Datum: 17.03.2020

Die Lage der Lebensmittelhersteller während der Coronavirus-Krise

Die sprunghaft gestiegene Nachfrage im Lebensmittelhandel wirkt derzeit fast bedrohlich. Christian Böttcher, der Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), versuchte kürzlich allerdings zu beruhigen. Er sagte, dass es kein Nachschubproblem gebe und die Supermärkte sechs Tage die Woche geöffnet haben.

Weiterführend erklärte er: „Die Logistikketten arbeiten unter Volllast, aber sie funktionieren.“ Die Situation erscheint jedoch in den einzelnen Geschäften, bzw. in den verschiedenen Regionen durchaus unterschiedlich.

Die an diesem Sonntag zum ersten Mal erfolgte Aufhebung des sonst an diesem Wochentag gültigen Fahrverbots für Lastwagen bringt Entlastung. Denn so konnten sofort nach dem Samstag, dem Haupteinkaufstag, nötige Warenlieferungen an die Supermärkte erfolgen.

Die Situation bei den Lebensmittelherstellern

Die Konservenhersteller spüren aktuell ein sehr großes Interesse der Verbraucher nach ihren Waren. Der Chef der Firma Hengstenberg, Andreas Reimer, sagte dazu: „Alle Produkte werden stärker nachgefragt, sogar unser Essig.“ Er warnte allerdings, dass die Bestände endlich seien. Daher empfahl er, besondere Verkaufsaktionen zu verschieben.

Continental Foods, Anbieter der Konservenmarke Erasco, berichtete, dass bisher alle Bestellungen bedient werden konnten. Allerdings verwies das Unternehmen auf das Risiko kurzfristiger Lieferverzögerungen.

Nach Berichten von Molkereien wurde in den letzten Tagen besonders H-Milch in deutlich größerem Umfang produziert. Der Handel besteht auf so großen Liefermengen, dass das Verpackungsmaterial schon knapp wird. Ebenfalls haben manche Unternehmen Schwierigkeiten hinsichtlich der ausreichenden Lagerfläche.

Besonders stark gefragt sind zur Zeit Kekse und haltbare Backwaren. Entsprechend teilte Andreas Nickenig, der Geschäftsführer von Griesson-de Beukelaer, mit: „Bei einigen unserer Produkte ist die Nachfrage derzeit zwei- bis dreimal so hoch wie üblich.“

Beim Kuchenhersteller Hanina hat man nach Aussage des Geschäftsführers Otto Litthardt begonnen, Lagerbestände für den Fall einer Quarantäne aufzubauen. Dafür wurde eine zusätzliche Arbeitsschicht eingeführt.

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