Schwerer Einbruch der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal

Autor: Thomas Wandler
Datum: 31.07.2020

Bruttoinlandsprodukt um 10,1 Prozent gesunken

Im zweiten Quartal 2020 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 10,1 Prozent verglichen mit dem ersten Quartal gesunken. Nach Aussage des Statistischen Bundesamtes (Destatis) entspricht das dem stärksten Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970. Selbst während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise fiel der Rückgang des BIP nicht so stark aus; hier nennt das Destatis einen Rückgang von 4,7 Prozent im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorquartal.

Exporte und Importe stark gesunken

Das Statistische Bundesamt berichtet von einem massiven Einbruch der Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen im zweiten Quartal. Ebenfalls gingen in dem Zeitraum die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Ausrüstungen erheblich zurück. Allerdings hat der Staat seine Konsumausgaben während der Krise erhöht.

Rückgang des BIP auch im Vorjahresvergleich

Nicht nur im Vergleich zum ersten Quartal 2020, sondern auch gegenüber dem zweiten Quartal 2019 fällt das deutsche BIP erheblich niedriger aus. So sank das BIP im zweiten Quartal 2020 im Vorjahresvergleich um 11,7 Prozent. Das Destatis verweist darauf, dass auch bei dieser Vergleichsrechnung die Rückgänge in der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 nicht so stark waren. Dazu schreibt die Behörde: „Der bisher stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal war mit -7,9 % im 2. Quartal 2009 zu verzeichnen.“