Studie: „Made in Germany“ sehr beliebt in China
Autor: Marc Kloepfel
Datum: 01.12.2015
Wichtigster Faktor in China ist die Marke
Deutsche Unternehmen genießen ein hohes Ansehen in China. Besonders die Punkte Qualität, Marke und Design sorgen für einen großen Wettbewerbsvorteil deutscher Unternehmen in China. Dennoch sind sich die Unternehmen einig, dass chinesische Wettbewerber auf diesem Gebiet aufholen werden. Das ergab eine Analyse des Marktforschungsinstitutes TNS im Auftrag von PwC. Dabei wurden 200 Entscheider deutscher Unternehmen befragt. 59 % der Entscheider sind sogar der Meinung, dass sie in den kommenden fünf Jahren ihren Wettbewerbsvorsprung einbüßen könnten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen gaben an, dass China im Absatzmarkt mehr an Bedeutung gewinnen kann. 85 % der Unternehmen gaben an, dass China ein wichtiger Faktor im Absatzmarkt sei und dass dort durchschnittlich 8,6 % der Umsätze erwirtschaftet werden.
Eine mittelmäßige Bewertung jedoch bekam die Profitabilität. „Da wir von einem schärferen Wettbewerb mit der chinesischen Konkurrenz und steigenden Preisen in China ausgehen müssen, dürfte die Profitabilität in den kommenden Jahren weiter sinken, wenn Unternehmen nicht gegensteuern“, sagt Thomas Heck, Leiter der China Business Group bei PwC. Digitale Vertriebswege kommen nicht so häufig zum Einsatz, somit ist eine Empfehlung von Thomas Heck, dass Unternehmen stärker auf digitale Vertriebswege setzten sollen.
Die Marke zählt am meisten
Die Marktchancen in Europa werden von den Unternehmen trotz mittelmäßiger Profitabilität optimistisch eingeschätzt. Es wird sich nach den Kundenwünschen in China gerichtet, jedoch werden nur 45,6 % der Produktpalette angeboten. Der wichtigste Faktor in China ist die Marke des Produktes, gefolgt vom Preis und der Kommunikation mit dem Kunden. Ebenfalls bevorzugen Unternehmen direkte Wege der Ansprache, da das Gespräch beim Kauf eine wichtige Rolle spielt. Dabei sind die wichtigsten Vertriebswege Messen, Großhandel und Empfehlungen.
China als Lieferant und Produktionsstandort
Auch im Bereich „Lieferant“ überzeugt China. Das liegt vor allem am Preis gegenüber Lieferanten aus Deutschland. Das gaben rund 79 % der befragten Entscheider an. Die Bewertung der chinesischen Lieferanten fällt jedoch nicht einheitlich aus, da vereinzelt Qualitätsprobleme und Unpünktlichkeit bemängelt werden. „ Hier zeigt sich, dass es nicht die ‚typische` Beziehung zwischen deutschen Unternehmen und chinesischen Lieferanten gibt“, so Thomas Heck. Weiterhin bestehen auch Sorgen in der „Kopier-Mentalität“.
43 % der Befragten sehen in diesem Bereich einen problematischen Ansatzpunkt. Dennoch lohnt sich nach Aussage der Hälfte der Teilnehmer ein Standort in China. Zwar gibt es einen Kostenanstieg, jedoch sind die Kostenvorteile noch klar gegeben. Weitere Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle wie etwa Nähe und Zugang zum wachsenden Markt. Somit würden acht von zehn Teilnehmern auf die Produktion in China nicht verzichten wollen.
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