Teilweise Freigabe der deutschen Ölreserven

Autor: Thomas Wandler
Datum: 04.03.2022

Maßnahme der Bundesregierung zur Beruhigung des Ölmarktes

Die Bundesregierung gibt einen Teil der Reserven aus den Beständen des Erdölbevorratungsverbands frei. Dies habe Bundeswirtschaftsminister Habeck entschieden, teilte sein Ministerium am Mittwoch mit.

IEA-Beschluss

Die Maßnahme soll den Ölmarkt beruhigen. Gleichzeitig wird in der Pressemitteilung hervorgehoben, dass Deutschland damit seinen freiwilligen Beitrag im internationalen Verbund leiste. So hatten die Mitgliedstaaten der Internationalen Energieagentur (IEA) am Dienstag während einer Sondersitzung beschlossen, dass international insgesamt Ölreserven im Umfang von 60 Millionen Barrel freigegeben werden sollen.
Dazu sagte Robert Habeck: „Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln.“

Anzeichen erster Lieferstörungen

Das Wirtschaftsministerium merkt an, der international abgestimmte Schritt diene zur Stabilisierung der Preise, die in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen waren.

Weiter wird in der Pressemitteilung erklärt, dass Experten die Preisanstiege als Anzeichen erster Lieferstörungen werden. Allerdings gebe es derzeit in Deutschland keine Einschränkung der Versorgung mit Öl, ergänzt das Ministerium.

Freigabe von rund 435.000 Tonnen Öl

Hinsichtlich der freigegebenen Menge Öl schreibt das Ministerium, dass Deutschland einen Beitrag entsprechend dem deutschen Anteil am Erdölverbrauch der IEA-Länder von 5,4 Prozent leistet. Dies seien konkret rund 435.000 Tonnen Öl bezogen auf die insgesamt auf den Markt zu bringende Menge von 60 Millionen Barrel.
Die Reichweite der strategischen Reserven werde jedoch nur auf die gesetzlich vorgegebenen 90 Tage reduziert, da derzeit die Erdölreserven mit 93 Tagen über dem gesetzlich festgelegten Soll von 90 Tagen liegen.

Nach Inkrafttreten der Ministerverordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz wird laut der Mitteilung der Erdölbevorratungsverband die entsprechenden Erdölvorräte den Unternehmen der Mineralölwirtschaft zum Kauf zu Marktpreisen anbieten.