US-Automarkt wird 2019 voraussichtlich sinken

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 17.01.2019

Für 2020 ebenfalls schlechte Prognose

Laut Experten hat der US-amerikanische Automarkt dieses Jahr sinkende Verkaufszahlen zu erwarten. Grund dafür sei die abschwächende Konjunktur. Das Jahr 2018 fiel mit rund 17,2 Millionen Neuwagenverkäufen noch besser aus als erwartet. 2019 hingegen sollen rund 16,8 Millionen Autos verkauft werden. Dies berechnete der US-Marktforscher und Handelsdienstleister Cox Automotive.

Auch 2020 soll sich dies nicht bessern. Der Absatz von Neuwagen wird auf rund 16,5 Millionen geschätzt, was einen weiteren Abstieg bedeutet. Neben der schwächelnden Konjunktur nannte Cox-Chefökonom Jonathan Smoke auch die Folgen zusätzlicher Zölle auf die Autopreise für den Abstieg verantwortlich. Zölle von 25 Prozent könnten massivere Auswirkungen auf den Absatz des Automarktes haben, als eine Rezession selbst, so Smoke.

US-Präsident Donald Trump kündigte mehrfach an, neue Sonderzölle auf Importautos einführen zu wollen. Er sehe sein Land von Handelspartnern unfair behandelt, was die Branche stark belaste. Im Dezember besuchten mehrere deutsche Automanager den US-Präsidenten, um die Zollpläne aufzuhalten. Ebenfalls sorgen hohe Zinsen für den Misserfolg des US-Marktes.

SUV beliebter

Laut Cox haben die typisch amerikanischen Pick-up Trucks und Geländewagen nicht zu befürchten. Während der Absatz von Limousinen 2018 um 30 Prozent sank, stieg der von den SUVs um 49 Prozent an. Dadurch konnten die US-Verkäufe von Volkswagen 2018 erneut erhöht werden: 354.064 Fahrzeuge des Autobauers wurden ausgeliefert, was ein Plus von 4,2 verglichen zum Vorjahr bedeutet. Die US-Traditionsmarken waren jedoch nicht so erfolgreich: GM musste einen Rückgang der Verkäufe von 1,6 Prozent auf rund 3,0 Millionen Fahrzeuge verkraften, Ford einen von 3,5 Prozent auf 2,5 Millionen Autos.

GM und Ford waren insbesondere von steigenden Materialkosten betroffen, die durch den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie Europa verursacht wurden. Im November gab GM bekannt, die Produktion senken zu wollen und zahlreiche Stellen in Nordamerika abbauen zu wollen. Ford kündigte ebenfalls an Tausende Jobs streichen zu wollen, aufgrund schlechter Geschäfte in Europa.