USA prüft Importzölle auf europäische Fahrzeuge

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 25.05.2018

Potenzielle Gefährdung der nationalen Sicherheit ist Grund für Prüfung

Donald Trump hat nun das US-Handelsministerium beauftragt, die Importzölle auf Autos, LKW und Autoteile zu überprüfen. Der Grund dafür liegt darin, dass geklärt werden müsse, ob durch die Einfuhr von Autos die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährde.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Trump darüber nachdenke, auf importierte Fahrzeuge Zölle in Höhe von 25 Prozent zu erheben.

Zur Prüfung der möglichen Zölle soll der Abschnitt 232 des US-Handelsrechts herangezogen werden. Dieser besagt, dass die USA die Einfuhr drosseln dürfen, sobald mit einer Gefährdung der nationalen Sicherheit zu rechnen ist. Das ist auch die Begründung für die hohen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 und zehn Prozent, von denen die EU jedoch erst ab dem 1. Juni betroffen sein wird.

Und auch die Zölle auf Autoimporte sind wieder von Relevanz. „Auf unsere großartigen amerikanischen Automobilarbeiter warten schon bald große Nachrichten“, twitterte Trump ohne dabei auf genauere Details einzugehen.

Bei den deutschen Autobauern könnten die angekündigten Importzölle zu Kostendruck führen. Der USA Export ist für die Europäer sehr wichtig: Nur etwa 30 Prozent ihrer in Nordamerika verkauften Fahrzeuge werden auch tatsächlich dort gefertigt. Die japanischen und koreanischen Hersteller bauen hingegen etwa 70 Prozent ihrer Autos dort.

Doch bislang soll dich der Plan für die Automobilzölle noch im Anfangsstadium befinden und auch bei einigen US-Interessengruppen und ausländischen Handelspartnern auf Gegenwind stoßen. Zudem erfordert die Anwendung der Tarife eine langwierige Untersuchung.

Schon am 11. Mai verkündete Trump, dass er auf ausgewählt Fahrzeuge Importzölle in Höhe von 20 bis 25 Prozent erheben wolle. Ins Visier hatte er dabei besonders die Fahrzeuge der deutschen Hersteller genommen.

Trump sieht es als ungerecht an, dass ein US-Pkw beim Export in die EU mit zehn Prozent verzollt wird, während ein in die USA exportiertes EU-Auto nur mit rund 3 Prozent verzollt wird. Die Bundesregierung sieht das Ganze ein wenig anders. Bezieht man die in den USA beliebten SUVs und Vans mit ein, so reduziert sich der Abstand auf 4,3 zu 3,1 Prozent.

Heiko Maas, Außenminister, ist sich sicher, dass Deutschland und die EU sich „in keinster Weise“ mit dem Weg abfinden, den die USA eingeschlagen hätten. Für ihn ist es immer möglich über den Handel zu reden, allerdings nicht unter der Androhung von Strafzöllen. Sollte die USA diese Maßnahmen wirklich ergreifen, so wird es zu Gegenmaßnahmen von Seiten der EU kommen.

Auch die Autos der asiatischen Hersteller beispielsweise Toyota, Nissan und Hyundai, könnten von den Importzöllen betroffen sein.

Laut einer offiziellen Statistik wurden 2017 rund 8,3 Millionen Autos in einem Wert von 192 Milliarden Dollar in die USA importiert. 2,4 Millionen kamen davon aus Mexiko, 1,8 Millionen aus Kanada, 1,7 Millionen aus Japan und 500.000 aus Deutschland. Die USA exportierte im gleichen Zeitraum rund zwei Millionen Autos im Wert von 57 Millionen Dollar ins Ausland.