USA und China einigen sich im Handelsstreit

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 04.12.2018

Strafzölle nur noch auf Autos

China und die USA haben sich nun erstmals im Handelsstreit geeinigt. Laut US-Präsident Trump hat China zugesagt, die Strafzölle auf US-Autos „zu reduzieren“ und andere Zölle „abzuschaffen“. Weiterhin soll in den nächsten 90 Tagen von neuen Zöllen abgesehen werden und Streitfragen, wie beispielsweise über den Schutz geistigen Eigentums oder Technologietransfer, sollen geklärt werden.

Die Abgaben auf US-Importwagen betrugen bisher 40 Prozent, so Trump über Twitter. Wie hoch die chinesischen Zölle auf Fahrzeuge aus den USA in Zukunft sein sollen, wurde nicht bekannt gegeben. Weitere Details sowie eine Bestätigung der Regierung aus Peking gab es nicht. Auch gab es noch keine Stellungnahme des US-Präsidialamts und der Handelsbeauftragten von Trump. Das Aussetzen der Zölle könnte auch den Autobauern Ford, Tesla und BMW zugutekommen, welche in den USA Autos für China produzieren.

Das Friedensangebot kam im Rahmen des Gesprächs zwischen Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am G-20 Gipfel in Argentinien zustande. Mit der EU wurde jedoch noch keine derartige Einigung getroffen, weshalb neue Zölle auf deutsche Import-Fahrzeuge nicht unwahrscheinlich sind. Am Dienstag werden im Weißen Haus die Topmanager der größten Autobauer (BMW, VW und Daimler) erwartet.

EU befürchtet weiterhin Zölle

Trump kritisierte insbesondere den schlecht laufenden Handel der USA mit China. Daraufhin sicherte die Volksrepublik zum mehr US-Produkte zu kaufen. Im Gegenzug wird die USA laut dem US-Präsidialamt auf eine Erhöhung der Zölle zu verzichten. Diese sollten eigentlich ab Januar auf 25 Prozent auf chinesische Importgüter im Wert von 200 Milliarden Dollar erhoben werden. Momentan betragen die Zölle zehn Prozent.

Die EU hingegen rechnet damit, dass die USA in den nächsten Tagen weitere Strafzölle verhängen wird. Eigentlich wurde eine Stillhaltevereinbarung von Trump mit EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker getroffen. Dies bereitet insbesondere der deutschen Autoindustrie Sorgenfalten.

Auch das vorgesehene Treffen der Manager aus der Autobranche mit Trump im Weißen Haus gibt der Politik zu bedenken. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer warnte vor Nebenabsprachen mit der US-Regierung und dass die EU eine starke Position einnehmen müsse. „Ich beobachte das auf jeden Fall mit einer hohen Aufmerksamkeit“, so Kramp-Karrenbauer.