VDI Studie zu Ressourceneffizienz im Mittelstand

Autor: Marc Kloepfel
Datum: 07.12.2015

Mittelstand sieht in Ressourceneffizienz erfolgskritischen Wettbewerbsfaktor

Prolytics untersucht Ressourceneffizienz im Mittelstand

Die Studie

 
Das Marktforschungsinstitut prolytics market research GmbH hat im Auftrag der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH, welche für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Sicherheit arbeitet, eine Studie zur Ressourceneffizienz im Mittelstand durchgeführt. Unter dem Namen „Status Quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand“ befragte man Unternehmensentscheider im verarbeitenden Gewerbe. Ziel der Studie ist die Ermittlung des aktuellen Stands in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) des verarbeitenden Gewerbes. Themen waren dabei unter anderem der Stellenwert und das Entwicklungspotential von Ressourceneffizienz sowie die Herausforderungen und Chancen, welche geboten werden. Unter den Befragten befanden sich Unternehmen in acht Branchen mit 20 bis 1.000 Mitarbeitern. Aus diesen Unternehmen nahmen insgesamt 1.007 Entscheider und Mitentscheider an der Befragung teil, wovon 83% zu den obersten Führungsebenen der KMU, 54% zu der Geschäftsleitung und 29% zu der allgemeinen Leitungsebene gehörten. Die Unternehmen kamen aus der Chemiebranche, der Gummi-und Kunststoffwarenbranche, der Metallbranche, dem Maschinenbau und der Automobilindustrie.

Ressourceneffizienz im Mittelstand

Ressourceneffizienz im Mittelstand

Status Quo Ressourceneffizienz

 
Zunächst klärte man in der Studie das Begriffsverständnis von Ressourceneffizienz, welches sich für 37% der Befragten als der effektive Einsatz von Rohstoffen definierte. Auch der sparsame und der effiziente Einsatz von Rohstoffen wurden häufig genannt. Die Wichtigkeit von Ressourceneffizienz hat seit 2011 stark zugenommen. Ganze 67% antworteten, dass das Thema in ihrer Branche und bei Wettbewerbern ausführlich diskutiert werde. Im Jahr 2011 gaben das nur 56% der Befragten an. Gründe für das steigende Ressourcenbewusstsein ist beispielsweise der externe Druck durch die Kunden. 60% der Kunden legen viel Wert auf eine optimale Ressourceneffizienzstrategie. Vor vier Jahren war es mit 37% noch ein gutes Drittel weniger. Weiterhin sehen KMU verstärkt einen erfolgskritischen Wettbewerbsfaktor in der Ressourceneffizienz. So setzen bereits 70% der großen Unternehmen und KMU entsprechende Maßnahmen um. Allerdings existieren Unterschiede in den verschiedenen Branchen. Beispielsweise gibt es in der Elektrotechnik eine eher schwache Ausprägung der Ressourceneffizienzmaßnahmen, während die Ausprägung in der Chemiebranche, der Kunststoffbranche und der Metallbearbeitung im Verhältnis höher liegt.

Maßnahmen und Hindernisse

 
Auch nach den betriebenen Maßnahmen und der Dringlichkeit von Ressourceneffizienz wurde gefragt. Rund zwei Drittel der Befragten überprüfen regelmäßig den Materialwert der Verluste durch Rüstvorgänge und versuchen diesen zu optimieren. In Sachen Dringlichkeit liegt die Produktion mit 67% vorne. Mit dem zweitbesten Wert von 57% haben die Befragten aus dem Einkauf geantwortet. Schließlich untersuchte man Argumente für und gegen die Einführung von Ressourcenoptimierungsmaßnahmen. Als positive Konsequenz erfassen 57% die Ausschöpfung von Einsparpotenzialen. Knapp dahinter liegt die Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit mit 55%. Auf der Gegenseite lehnte 52%, auf Grund der Höhe der erforderlichen Investitionen, Maßnahmen ab. Auch die mögliche Gefährdung der Prozesssicherheit empfinden 45% als Risikofaktor.

Ergebnis

 
Die Herausgeber der Studie fassen zusammen, dass das Thema Ressourceneffizienz in Bezug auf seine Wichtigkeit einen stabilen Weg nach oben zurücklegt. Dies belegen die Zahlen und insbesondere der Vergleich mit den Werten aus dem Jahr 2011.