Versteigerung der 5G-Frequenzen beendet

Autor: Thomas Wandler
Datum: 14.06.2019

Kaufpreis von 6,6 Milliarden Euro

Nach rund drei Monaten wurde nun die Versteigerung der 5G-Frequenzen beendet. Die Auktion bringt dem Bund deutlich mehr Geld ein, als vermutet – Der Kaufpreis beträgt insgesamt 6,55 Milliarden Euro. Käufer sind die vier Provider Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch. Dies gab die Bundesnetzagentur bekannt.

Die Auktion war die längste Versteigerung von deutschen Mobilfunkfrequenzen bisher. Experten hatten den Kaufpreis auf lediglich 3 bis 5 Milliarden Euro geschätzt. Erhalten wird das Geld der Bund, der dieses in die Digitalisierung investieren will – beispielsweise in den Breitbandausbau auf dem Land. Die Versteigerung der Frequenzen ist ein wichtiger Schritt für die Einführung der fünften Mobilfunkgeneration für das schnelle Internet.

Bei der Mobilfunk-Auktion 2015 wurden 5,08 Milliarden Euro eingenommen. Grund für geringeren Kaufpreis war, dass damals drei anstatt vier Netzbetreiber teilnahmen. Der diesjährige Neueinsteiger Drillisch trieb den Preis als zahlungsfreudiger Mitbieter nach oben.

Telekom bekommt am meisten

Der Großteil der Frequenzblöcke geht an die Deutsche Telekom: Von den insgesamt 41 gehen 13 an die Telefongesellschaft. Dafür wurden 2,17 Milliarden Euro gezahlt. Vodafone erhält 12 Blöcke für 1,88 Milliarden Euro und Telefónica 9 für 1,42 Milliarden Euro. Drillisch hat 9 Blöcke für 1,07 Milliarden Euro ersteigert.

Durch den Einstieg von Drillisch wird sich der Wettbewerb am deutschen Mobilfunkmarkt sicherlich verstärken, sagen Experten voraus. Dies könnte zum Vorteil für den Verbraucher haben, da durch den harten Konkurrenzkampf die Preise möglicherweise gedrückt werden.

5G

„5G“ steht für die 5. Mobilfunkgeneration und ist der Nachfolger von 4G, auch LTE genannt. 5G kann Downloads erheblich schneller durchführen und hat eine geringere Reaktionszeit, wodurch Daten so gut wie in Echtzeit verarbeitet werden und Geräte ohne Verzögerung auf Anweisungen reagieren. Dies hat einen hohen Stellenwert für Zukunftstechnik, wie das autonome Fahren oder die Telemedizin.

So kann ein Auto beispielsweise schnell reagieren, wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug in einer Kurve ins Rutschen kommt, und kann diese Info ebenfalls an den Verkehr hinter sich weiterleiten. Oder ein Chirurg könnte durch das 5G über das Internet Operationen aus der Ferne durchführen. Für die Industrie ist 5G ebenfalls von Wichtigkeit – So können Maschinen vernetzt und Produktionsabläufe effizienter gestaltet werden.