Coca-Cola führt Energy-Drink ein
Autor: Thomas Wandler
Datum: 13.06.2019
Verkaufsstopp droht bereits
Coca-Cola hat vor wenigen Tagen seinen eigenen Energy-Drink in Deutschland eingeführt. Im Gegensatz zur Konkurrenz verzichtet das US-amerikanische Unternehmen auf Taurin und bezieht das Koffein stattdessen aus Guarana. Zudem ist das Getränk zuckerfrei. Für die Markteinführung hat Coca-Cola laut dem Branchenportal „Horizont“ sieben Millionen Euro in die Hand genommen.
Doch nun droht bereits der Verkaufsstopp. Grund dafür ist eine Vereinbarung mit dem österreichischem Konkurrenten Monster. 2015 übernahm Coca-Cola 16,7 Prozent der Anteile und die weltweiten Vertriebsrechte der Monster-Drinks für 2,15 Milliarden. In dem Vertrag ebenfalls enthalten ist eine Klausel, die es Coca-Cola untersagt, eigene Energy-Drinks herzustellen und zu verkaufen. Dies gab Monster-Chef Rodney Sacks bereits letzten November bekannt. Jedoch seien einige Ausnahmen gültig. Derweil wird debattiert, ob der neue Guarana-Drink eine Ausnahme darstelle oder rechtswidrig sei.
Coca-Cola kommentierte gegenüber dem „Tagesspiel“: „Während des Schiedsverfahrens geht die Einführung von Coca-Cola Energy weiter voran“. Sowohl Monster als auch das Schiedsgericht wurden über diesen Schritt informiert. Nun soll in den kommenden Wochen eine Entscheidung getroffen werden. Falls Monster Recht zugesprochen wird, muss Coca-Cola seinen Energy-Drink vom Markt genommen werden. Allerdings wird sich Coca-Cola hinsichtlich der teuren Markteinführung nicht leicht geschlagen geben werden.
Erfolg der Energy-Drinks
Das Geschäft mit Energy-Drinks ist eins der am schnellsten Wachsenden Bereiche im Getränkesegment. Im Deutschland wurde beim Umsatz bereits die Milliardenmarke geknackt. Die Zielgruppe der neuen Getränke sind insbesondere gesundheitsbewusste Millenials.
Die Sparte mit Cola-Getränken hingegen sinkt bereits seit Jahren. Daher ist Coca-Cola nun gezwungen, sein Sortiment zu erweitern. In den ersten sieben Monaten 2018 wurden 16 neue Produkte in Deutschland auf den Markt gebracht. 2017 waren es noch sechs, 2016 neun neue Getränke.
Coca-Cola versuchte 2006 schon einmal, in den Energy-Markt einzusteigen. Damals wurde die Marke Relentless gegründet. Trotz großem Marketingaufwand konnte sich der Energy-Hersteller nicht gegen Red Bull und Rockstar behaupten.
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