Prüfung des Kartellsamts bei Rewe-Lekkerland-Übernahme

Autor: Marcus Schilling
Datum: 14.06.2019

Auch österreichische Wettbewerbsbehörde mit in Prüfung

Rewe möchte den Fachgroßhändler Lekkerland übernehmen. Dies soll das Bundeskartellamt nun Überprüfen. Ein Rewe-Sprecher bestätigte am Mittwoch auf Anfrage, dass Rewe bei der EU-Kommission einen Antrag gestellt habe. Für die Untersuchung der Transaktionen wären aufgrund der Umsatzzahlen eigentlich die Brüsseler Wettbewerbshüter zuständig.

Rewe erwirtschaftete insgesamt Erlöse von 60 Milliarden Euro. Beide Unternehmen haben dennoch den größeren Teil ihrer Aktivitäten in der Bundesrepublik – demnach werden die Folgen der Transaktionen für den heimischen Markt im Zentrum der nächsten Untersuchungen stehen. Nach Angaben von Rewe ist die Prüfung durch die Bonner aus diesem Grund sachgerechter und effizienter.

Im Mai kündigte Rewe die Übernahme von Lekkerland an. Zu Lekkerland selbst gehören Tankstellen, Bäckereien, Schnellrestaurants, Kioske und auch Einzelhändler. Vergangenes Jahr erzielte Lekkerland einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro. Rewe beantragte zudem, dass neben dem Bundekartellamt auch die österreichische Wettbewerbsbehörde die Transaktion untersuchen solle.

„Rewe geht derzeit davon aus, dass die Kommission dem Antrag stattgeben wird, so dass voraussichtlich spätestens ab Anfang Juli das Bundeskartellamt und die Bundeswettbewerbsbehörde für die Prüfung dieses wesentlichen Teils des Zusammenschlusses zuständig sein wird“, so Rewe.

Von dem Unternehmen werden keine kartellrechtlichen Hürden erwartet, man gehe dort von einem erfolgreichen Projektabschluss aus. Zwischen den Firmen gebe es in Deutschland keine Überschneidungen. Rewe ist ein Einzelhändler, Lekkerland sei als Großhandel aktiv.