VLB fordert die Einfuhrbestimmungen für Stahl zu lockern
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 11.05.2021
Lieferengpässe und Preissteigerungen im Stahlbereich
Der Verband Lagertechnik Betriebseinrichtung (VLB) hat sich mit großer Bitte an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewendet. Der Grund sind die Lieferengpässe und steigende Preise im Stahlbereich. VLB bittet in dem Sinne die Einfuhrbestimmungen für Stahl zu lockern.
Preissteigerungen im Detail
VLB-Geschäftsführer Olaf Heptner erklärt: „Die Beschaffungsprobleme bei Stahl werden für die Hersteller von Lagertechnik und Betriebseinrichtungen zu einer existenziellen Herausforderung. Vor dem Hintergrund dieser angespannten Marksituation sind die gegenwärtigen Einfuhrbeschränkungen, die das Ausweichen unserer Hersteller auf Stahl aus Drittländern erschweren, das falsche Signal.“
Im Jahr 2020 wurden zehn Prozent weniger Rohstahl produziert als im Vorjahr. Somit wurde 2020 35,6 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. Zwischen September 2019 und März 2021 stiegen die Stahlpreise von 516 Euro pro Tonne auf ca. 800 Euro. Somit sind die Preise um etwa 55 Prozent gestiegen. Ebenfalls stiegen die Preise des legierten Edelstahls von 1.594 Euro je Tonne auf 1.853 Euro.
Heptner appelliert: „Wenn Stahlhersteller ihre Kapazitäten drosseln, um die Preise in exorbitante Höhen zu treiben, wäre der Import von Materialien ein Hilfsmittel. Die gegenwärtige Beschaffungskrise konfrontiert unsere Unternehmen mit extremen Versorgungsproblemen. Die geltenden EU-Importbeschränkungen sind Barrieren, die die Versorgungsprobleme verstärken. Einfuhren aus Drittländern könnten die Situation entspannen.“
Umsatzeinbrüche müssen verhindert werden
Wegen der Materialverknappung sehen sich die Hersteller der Lagertechnik und Betriebseinrichtungen zurzeit mit enormen Aufschlägen bei den Stahlpreisen konfrontiert. Da Projektpreise stets nachverhandelt werden müssen, werden Lieferanten- und Kundenbeziehungen deutlich belastet.
Damit keine Umsatzeinbrüche erfolgen appelliert der VLB an den Bundeswirtschaftsminister Altmaier, dass Zölle und Einfuhrbeschränkungen für eine gewisse Zeit wegfallen. Heptner erklärt: „Die EU-Importbeschränkungen helfen der Marktwirtschaft nicht. Sie wirken vielmehr der erforderlichen wirtschaftlichen Erholung entgegen, die für eine erfolgreiche Bewältigung der Corona-Pandemie und die Aufarbeitung ihrer Folgen in Post-Corona-Zeiten so dringend notwendig ist. Günstige Einfuhren aus Drittländern werden den Stahl-preis regulieren und wieder auf ein seriöses Niveau führen. Diese Option sollte nicht übergangen werden.“
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