Homeoffice-Nutzung geht zurück

Autor: Marcus Schilling
Datum: 11.05.2021

Regierung appelliert noch immer zur stärkeren Nutzung

Obwohl die Regierung dazu appelliert, vermehrt Homeoffice im Unternehmen durchzuführen, scheint die Nutzung im April zurückgegangen zu sein. Laut einer Umfrage des ifo Instituts sank die Quote der Arbeitnehmer im Homeoffice auf 30,8 Prozent. Im März waren es noch 31,7 Prozent. Jean-Victor Alipour, Experte für Homeoffice beim ifo Institut betont: „Die verschärfte Pflicht zum Heimbüro in Corona-Zeiten scheint zu verpuffen.“

Der Rückgang ist in diversen Branchen festzustellen. In der Industrie sank die Quote auf 22,4 Prozent, während sie zuvor bei 23,4 Prozent lag. Auf 41,1 Prozent von zuvor 42,6 Prozent minderte sich die Homeoffice-Nutzung in der Dienstleistungsbranche. Im Handel sank der Wert von 19 Prozent auf 18,9. Lediglich in der Baubranche konnte ein Wachstum auf 11,3 von zuvor 8,3 Prozent registriert werden.

Homeoffice-Potenzial und tatsächliche Nutzung

Den Schätzungen des ifo Instituts zur Folge sollten alle Branchen in der Lage sein 56 Prozent ihrer Mitarbeiter wenigstens zum Teil ins Homeoffice zu schicken. Wie viele vom Homeoffice Gebrauch machen und wie hoch das Potenzial ist, ist Branchenabhängig. Die Erbringer von Dienstleistungen der Informationstechnik nutzen zu 79,8 Prozent Homeoffice und hätten das größte Potenzial von 87,4 Prozent. Für die Pharmabranche wären 87,4 Prozent möglich, jedoch wird dieses Potenzial nur zu 39,4 Prozent ausgeschöpft. Arbeitnehmer im Bereich des Landverkehrs und bei Rohrleitungen hätten ein Potenzial von 50,2 Prozent – jedoch wird nur 11,4 Prozent dieses Potenzials wahrgenommen.