Weiterhin keine Entspannung beim Fahrermangel
Autor: Ralf Schmitt
Datum: 03.11.2017
Trotz autonomen Fahren keine Entlastung
Im Jahr 2016 machten 16.211 Berufskraftfahrer-Azubis den Lkw-Führerschein nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz. Obwohl unter den Prüfungsteilnehmern so viele Nachwuchskräfte wie noch nie waren, mangelt es weiterhin an qualifiziertem Personal in diesem Bereich.
Rund 30.000 Lkw-Fahrer betreten pro Jahr den Ruhestand. Weiterhin steigt der Onlinehandel stetig an. Laut Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) Adalbert Wandt wird sich demnach der Fachkräftemangel kaum bessern. Auch bestehe keine Entlastung durch das autonome Fahren. Trotz Autopilot werde Personal gebraucht, welches mitfährt.
„Auch Lkw, die am automatisierten Fahren teilnehmen, brauchen einen Fahrer. Denn der Fahrer fährt ja nicht nur, er ist Begleiter der ihm anvertrauten Güter, er ist verantwortlich für die Übergabe an den Empfänger, für Transport- und Ladungssicherung und greift bei unvorhersehbaren Ereignissen ein“, so Wandt. Der Personalbedarf werde auch in Zukunft weiterhin bestehen. Außerdem fungiere ein Fahrer wie eine Visitenkarte für sein Unternehmen. „Auch wenn er beim automatisierten Fahren irgendwann in ferner Zukunft während der Fahrt andere Tätigkeiten übernehmen können sollte – der Arbeitsplatz hinter dem Steuer ist und bleibt zwingend zu besetzen“, sagt Wandt weiter.
Auch Norbert Barthle (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium ist davon überzeugt, dass trotz Entwicklungen durch die Digitalisierung und das autonome Fahren in Zukunft weiterhin Fahrer benötigt werden. „Digitalisierung und Automatisierung werden das Berufsbild des Lkw-Fahrers verändern. Der Lkw-Fahrer wird zum Logistikmanager werden“, prognostiziert Barthle.
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