Weltweite Rezession befürchtet

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 16.08.2019

Deutsche Wirtschaft läuft schlecht

Aufgrund der Angst vor einer weltweiten Rezession haben die Anleger der US-Börsen am Mittwoch nach einem Erholungstag die Notbremse gezogen. Die Wallstreet hat auf die weltweit schlechten Nachrichten mit einem Fall des Leitindexes Dow Jones Industrial um 3,05 Prozent auf 25.479,42 Punkte.

Grund für die Furcht sind insbesondere die Situation am Anleihenmarkt, die neuen Wirtschaftsdaten aus China und die schlechten Zahlen aus Deutschland. Die Bundesrepublik ist weltweit die Top-Exportnation und die wichtigste Volkswirtschaft Europas.

Diese ist jedoch ist aufgrund internationaler Handelskonflikte am Wanken. Im Juni stürzte die Zahl der Exportwaren verglichen zum vorherigen Monat um 8,0 Prozent ein. Im ersten Halbjahr 2019 konnte insgesamt nur ein Plus von 0,5 Prozent auf 666,1 Milliarden Euro erreicht werden. Dies gab das statistische Bundesamt Wiesbaden am Mittwoch bekannt.

Zudem ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) belastet von den Handelskonflikten und der abkühlenden Weltwirtschaft um 0,1 Prozent verglichen zum Vorquartal gesunken. Zu Beginn des Jahres wurde noch ein Wachstum von 0,4 Prozent verbucht. Auch die Prognose für die kommenden Monate scheint düster zu sein. Trotzdem wird kein Konjunkturabsturz für das Gesamtjahr erwartet.

Keine Maßnahmen der Bundesregierung

Die Regierung habe keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Konjunktur geplant, so eine Sprecherin der Bundesregierung. Für das laufende Jahr rechne man weiter mit einem leichten Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent. Letztes Jahr stieg das BIP um 1,5 Prozent.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolgen weiter das Ziel einer Politik ohne Schulden. Jedoch äußern sich immer mehr kritische Stimmen, dass Investitionen im öffentlichen Handel nötig seien, um die Konjunktur zu stärken.

Laut dem „Wallstreet Journal“ übe sich die schwache Wirtschaft in Deutschland ebenfalls auf das Wachstum in den USA aus. „Für exportabhängige Volkswirtschaften wie China und Deutschland bedeuten Handelsstörungen unmittelbare Schwierigkeiten. Die USA sind weniger abhängig vom Export und isolieren ihre Wirtschaft etwas“, so die Zeitung.