Wirtschaft erleidet wegen Corona einen Verlust von 350 Milliarden Euro

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 26.01.2022

Hauptfaktoren sind der Wegfall von privatem Konsum und Investitionen

Es ist bekannt, dass die Corona-Pandemie zu hohen Schäden in der Wirtschaft geführt hat. Bei welcher Geldsumme der Schaden tatsächlich liegt, hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) analysiert und kam auf einen sogenannten Wertschöpfungsausfall von ca. 350 Milliarden Euro. Der größte Faktor sind die Ausfälle des privaten Konsums. Darüber hinaus kommen geringere Investitionen von Unternehmen dazu.

Aus der Analyse geht hervor, dass die Erholung Jahre dauern werde. Auch wenn das Bruttoinlandsprodukt zum Jahresende 2022 das Vorkrisenniveau erreicht, bestehe selbst dann noch eine „markante Lücke“ zur Wirtschaftsleistung, verglichen zu einem Szenario ohne Pandemiegeschehen.

Wirtschaftsentwicklung während der Pandemie

Bereits am Anfang der Pandemie sorgten die Corona-Maßnahmen für Störungen bei Produktionsprozessen und Lieferungen im In- und Ausland. Es sind ebenfalls Kosten wegen eingeschränkter Konsummöglichkeiten und -verhalten entstanden. Das BIP verschlechterte sich im zweiten Quartal 2020, verglichen zum Vorjahr, um elf Prozent.

Laut der Studie standen im zweiten Corona-Jahr Probleme bei den Lieferketten im Vordergrund. Besonders die Automobilindustrie wurde durch Lieferengpässe bei Bauteilen gebremst. Dem IW zufolge konnte die deutsche Wirtschaft im zweiten Jahr zumindest teilweise durch Staatsausgaben und Exporte aufgefangen werden.

IW-Ökonom Michael Grömling erklärt: „Die neue Omikron-Variante gibt allerdings auch Grund zur Hoffnung. Sollten wir in diesem Jahr in die endemische Phase eintreten, dürfte es wieder bergauf gehen.“ Die nächsten Jahre müssten ein kräftiges Wachstum hervorbringen, um die Verluste wieder wettzumachen. Die Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem geringeren Wachstum des BIP von 3,6 Prozent, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Regierungskreise.