Vorerst keine neuen Zölle auf EU-Autos
Autor: Marcus Schilling
Datum: 21.05.2019
Trump verschiebt Entscheidung über Sonderzölle
US-Präsident Donald Trump hat seine angekündigten Sonderzölle auf Autoimporte unter anderem aus der EU verschoben. Erst in einem halben Jahr sollen über mögliche neue Abgaben verhandelt werden. Der Aufschub gelte für 180 Tage, informierte eine am Freitag veröffentlichte Proklamation des Präsidenten.
Zuvor sollte bis zum 18. Mai über höhere Abgaben auf Autoimporte entschieden werden: Mitte Februar verfasste das US-Handelsministerium einen Bericht über eine Untersuchung, ob Autoimporte eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellen. Nachdem dieser dem Weißen Haus vorgelegt wurde, hatte Trump 90 Tage Zeit, um über Sonderzölle zu entscheiden.
Insbesondere die deutschen Autohersteller wären von den Sonderabgaben betroffen gewesen. Ein großer Anteil der Auslieferungen Europas erfolgt in die USA. Zudem verfügen Hersteller wie VW, Daimler und BMW sowie Zulieferer über eigene Standorte in den USA. Von dort aus wird unter anderem der chinesische Markt beliefert. In China würden weitere Strafmaßnahmen wegen den chinesischen Gegenzöllen drohen.
Trump stört sich bereits seit geraumer Zeit an der Handelspolitik der EU. Insbesondere die Präsenz deutscher Autos in den USA ärgert ihn. Die Anleger reagierten erleichtert auf den Aufschub: Der Dax konnte seine Verluste ausgleichen.
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