ABI Research über alle Daten und Fakten zum Corona-Impfstoff-Transport

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 16.12.2020

2021 müssen monatlich 271 Millionen Dosen transportiert werden

Wegen der Corona-Pandemie müssen im Jahr 2021 monatlich Impfstoffdosen im Gesamtvolumen von 271 Millionen – entweder kalt oder ultrakalt – transportiert werden. Pro Tag wären das neun Millionen Impfstoffdosen. Diese Werte wurden aus der Modellrechnung der US-amerikanischen Technologieberatung ABI Research entnommen.

Den Angaben von ABI zur Folge, müssen somit 857 LKW monatlich das Gelände von den Herstellern Pfizer und Moderna bepackt mit dem Impfstoff verlassen. Sofern der Pharmahersteller AstraZeneca ebenfalls seine Zulassung erhält, wird das Transportvolumen deutlich aufgestockt. Die Zustellung wird immer schwieriger zu bewerkstelligen sein, sobald die großen urbanen und suburbanen Zentren die Impfstoffe erhalten haben.

Temperaturkontrollen haben Priorität

Susan Beardslee, Freight Transportations and Logistics Principal Analyst bei ABI Research erklärt: „Die ersten Impfstoff-Kandidaten benötigen extrem niedrige Temperaturen, die bis zu minus 70 Grad Celsius reichen. Die Container, um diese zu lagern und zu transportieren sind noch nicht allgemein verfügbar – für die etablierten Impfstoffe benötigt man diese auch nicht“.

Es ist unabdingbar, während dem Transport die Temperaturen durchgängig zu kontrollieren. Zudem ist davon auszugehen, dass zwei Impfvorgänge nötig sein werden. Dafür müssen 662 Millionen Dosen laut Beardslee in den USA und 1,5 Milliarden Impfstoffrationen in der Europäischen Union verteilt werden.

Zuvor standen nur die Fulfillment-Zentren und Luftfrachtkapazitäten im Vordergrund. Jedoch sollten auch vor allem durchgehende Temperaturkontrollen und ein Alarmsystem für nicht geplante Bedarfe laut ABI priorisiert werden. Um dies zu ermöglichen sind eine integrierte Software, ausreichende Rechen- und Sensorikkapazitäten und die Zusammenarbeit privater Unternehmen und des öffentlichen Haushaltes erforderlich.