„Agilität im Einkauf 2020“
Autor: Thomas Wandler
Datum: 30.07.2020
Studie des BMÖ
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) verkündet: „Agilität lohnt sich.“ So lautet das Ergebnis seiner Studie „Agilität im Einkauf 2020 – Voraussetzung für Innovation?“.
Durch die Studie wurden das Verständnis und die Ausprägung von Methoden sowie Treiber und Blockaden bezüglich Agilität ermittelt. Dafür wurden Einkaufsleiter und Experten aus Europa, den USA und Südamerika befragt. Von diesen sind 34 Prozent in den Branchen Metall, Maschinenbau und Automotive tätig.
Steigerung von Effizienz, Profitabilität und Resilienz
Der BMÖ beschreibt Agilität wie folgt: „Agilität ist die Fähigkeit einer Organisation, sich kontinuierlich an ihre komplexe, turbulente und unsichere Umwelt anzupassen. Ziel ist, Entwicklung, Produkte, Strategien und Prozesse einer gesamten Organisation konsequent am Kundennutzen auszurichten.“
In seiner Pressemitteilung stellt der Verband dar, dass durch Agilität mehr Effizienz, höhere Profitabilität und Resilienz erreicht werden könne. Außerdem weist er darauf hin, dass der Einkauf aufgrund seiner Schnittstellenfunktion zwischen Kundenwunsch und Beschaffungsmarkt prädestiniert ist, agiles Arbeiten voranzutreiben. Heinz Pechek, geschäftsführender BMÖ-Vorstand, sagt dazu, der Einkäufer müsse seinen Blick über die Lieferantenebene hinaus auf die Kundenbedürfnisse ausdehnen.
Ausgewählte Studienergebnisse
Mit dem Thema Agilität gut oder auch sehr gut vertraut zu sein, meinen 75 Prozent der Befragten. Auch haben schon 55 Prozent der Unternehmen erste entsprechende Maßnahmen eingeleitet; 45 Prozent im Einkauf.
Als Treiber für Agilität nennen die Befragten vor allem Kundenzufriedenheit sowie verkürzte Produkt- und Dienstleistungszeiten. Als Haupthindterungsgründe, sich mit dem Thema zu befassen, werden Organisationsstrukturen, Prozesse und Führungskultur erwähnt. Insgesamt gilt übergreifendes Arbeiten, sowohl intern als auch extern, noch als einer der Schwachpunkte.
Empfehlungen des BMÖ
Der BMÖ sieht die organisatorische Verbindung von operativem und strategischem Einkauf als sinnvoll an. Ebenfalls sollten die Einkäufer in Projekt- und Entwicklungsteams mitwirken.
Es wird empfohlen, dass sich Führungskräfte stärker als Dienstleister verstehen und Mitarbeiter individueller leiten. Hier weist der Verband auf mehr Entscheidungsspielraum hin, etwa bei den Budgets oder dem Recruiting. Außerdem schreibt der BMÖ: „Experimente sollten Agilität befeuern, z. B. Einkaufs-Venture-Funds, Kooperation mit Start-ups, modulare IT-Infrastruktur.“
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