Angespannte Lage der Frachtmärkte bleibt vorerst bestehen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 09.02.2022

Logistiknetzwerke sind weiterhin überlastet

Die Situation der weltweiten Frachtmärkte und die Folgen für die Lieferketten wurden von dem digitalen US-Spediteur Flexport analysiert. Laut einer Pressemitteilung von Flexport sei keine große Entschärfung der angespannten Situation zu erwarten.

Flexports Chefökonom Chris Rogers erklärt: „Es ist bemerkenswert, dass die meisten Kennzahlen auch 2022 weiterhin im stark angespannten Bereich bleiben.“ Im Rahmen der Analyse stand der Einfluss der USA im Vordergrund. Aktuelle Marktzahlen aus den USA lassen darauf schließen, dass im ersten Quartal 2022 mit einer hohen Warennachfrage zu rechnen ist. In dem Sinne wird der Hauptgrund – die weltweit steigende Nachfrage nach Konsumgütern – für die derzeitige Überlastung der Logistiknetzwerke präsent bleiben.

Dollarwert der US-Importe wächst um 20,5%

Zwar sind die Einzelhandelsumsätze leicht gesunken, allerdings sei das Verhältnis von Verkäufen zu Lagerbeständen unverändert. Derzeit liegt der Wert bei 1,06. Verglichen mit dem deflationierten Wert, welcher um 9,6 Prozent im November 2021 verglichen zum Januar 2019 stieg, wuchs der Dollarwert der US-Importe um 20,5 Prozent. Diese Werte bedeuten dauerhaft hohe Handelsvolumina, die weiteren Druck für Lieferketten bedeuten.

Verglichen zum Mai 2021 lagen im November die umgeschlagenen Frachtmengen an US-Häfen um 7,8 Prozent unter dem Höchstwert vom Mai 2021. Die niedrigere Aktivität könnte darauf schließen lassen, dass der Druck abnimmt, jedoch ist die gesamte Frachtmenge noch immer 12,1 Prozent höher als das Durchschnittniveau von 2018.

Frachtkosten für Containerlieferungen aus China erreichen ebenfalls neue Höchststände. Der Flexport-Index für Shipping Rates ist Unternehmensangaben zur Folge seit Anfang Dezember um 9,0 Prozent und verglichen zu Januar 2021 um 95,7 Prozent angestiegen.