Anpassungsfähigkeit von Einzelhandelsunternehmen variiert stark

Autor: Thomas Wandler
Datum: 16.06.2020

Die Lösung ist ein agiles, flexibles und zentrales Informationssystem

Wegen der derzeitigen Situation kämpfen diverse Einzelhändler dafür ihr Geschäft und ihre Bestände unter Kontrolle halten zu können. Andere wiederum können sich schnell wandeln und passen sich der Situation an, indem sie die Geschwindigkeit erhöhen. Doch was ist der Grund für diese großen Unterschiede? Frank Siewert, Vorstand bei Comarch fungiert derzeit in diversen Projekten bei Einzelhändlern. Er bietet folgende Begründung: „Die Voraussetzung für eine Anpassungsfähigkeit ist ein agiles, flexibles und zentrales Informationssystem. Ohne ein solches System wäre es unmöglich, den Entwicklungen zu folgen und sich anzupassen. Das haben uns Einzelhändler selbst gesagt. Wenn es in diesem Jahr noch Investitionen gibt, dann die Investitionen zur Umstellung auf den Omnichannel-Einzelhandel, vorausgesetzt, dass diese Projekte geschäfts- und kundenorientiert sind und dass sie einen direkten Einfluss auf die Marge und den Cashflow haben – jetzt mehr denn je“. Zudem betont er, dass weiterhin viele Fragen und Prozesse vorhanden sind, die anhand einer IT-Umstellung beseitigt werden sollten.

Die zahlreichen Gesundheitsauflagen machen den Einzelhändlern zusätzlich zu schaffen. Trotz vieler Vorschriften stehen die Geschäfte vor der Herausforderung, den Kunden das Einkaufserlebnis so sicher wie möglich zu gestalten. Bisher geht man davon aus, dass die Nachfrage sich nicht komplett auf den Online-Handel auslegen wird. Online-Shopping hat zwar stark zugenommen – dennoch gibt es Kunden, die sich lieber Kleidung beispielsweise im realen Leben vorher ansehen möchten. Die Studie von „Zukunft des Einkaufens“ von Comarch und Kantar TNS zeigt, dass 44 Prozent aller Teilnehmer lieber die Ware im Geschäft anprobieren möchten.

Viele Einzelhändler haben ihren Verkauf auf das Internet erweitert und bieten ihre Waren nun auch vermehrt Online an. In Baumärkten und Fachgeschäften für Elektrohaushaltsgeräte und Freizeitbedarf setzen viele Anbieter auf ein kontaktloses Drive-in und Click & Collect, damit weiterhin trotz Beschränkungen, Kunden sich dazu bewegen lassen Geschäfte zu besuchen. Auch der E-Commerce weist während der Corona-Pandemie Schwächen auf. Wegen des hohen Bestellaufkommens kam es mehrfach zu großen Lieferverzögerungen. Um dem entgegenzuwirken, haben Online-Verkäufer verschiedene Angebote bereitgestellt – Streichung der Versandkosten, Verlängerung der Rückgabefristen sowie Lieferung per Kurier.