Aufholbedarf im digitalen Einkauf von KMU

Autor: Thomas Wandler
Datum: 05.11.2021

„Einkaufsbarometer Mittelstand 2021“: wenig Entwicklung bei Digitalisierung des Einkaufs

Das „Einkaufsbarometer Mittelstand 2021“ von Onventis, der ESB Business School und dem BME gibt Auskunft, wo sich der mittelständische Einkauf in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit einordnet.

Es war das dritte Mal (in Folge), dass mittelständische Unternehmen zu einer Einschätzung zum Status quo im Einkauf befragt wurden. Insgesamt nahmen 240 Einkaufsverantwortliche an der Umfrage teil und die Ergebnisse weisen nur wenig Verbesserung bei der Digitalisierung des Einkaufs auf. Gleichzeitig können die Nachhaltigkeitsziele nicht erreicht werden, da dies einen größeren Fortschritt im digitalen Einkauf des Mittelstandes erfordert.

Deutscher Mittelstand fällt in Digitalisierung zurück

Die größten Faktoren, die die Digitalisierung im Mittelstand ausmachen, seien die Prozesskostenoptimierung, Transparenz und Kostenreduktion. Jedoch mangele es dem Mittelstand an Know-how, Konsequenz und Budget, um einen großen Sprung in der Digitalisierung zu machen.

Bereits im letzten Jahr wurde beim „Einkaufsbarometer Mittelstand 2020“ festgestellt, dass in ganz Deutschland der Mittelstand stark im Bereich der Digitalisierung zurückfällt.

Auch 2021 lässt der Fortschritt zu wünschen übrig, denn erst 13 Prozent der 240 KMU machten von einem E-Procurement-System Gebrauch, das für die Datenverwaltung im Einkauf eingesetzt wird. Weitere 4 Prozent nutzen dafür ein Supplier-Relationship-Management-System. Ungefähr 20 Prozent der Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, nehmen es sich vor, in den nächsten 12 Monaten ein E-Procurement-System zu besorgen.

Nachhaltigkeitsziele teilweise erreicht

Außerdem haben die Ergebnisse gezeigt, dass ein Drittel der befragten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele schon in Bereich der Ökologie durchsetzen. Etwa 40 Prozent beschäftigen sich bereits mit den sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit, wie etwa fairen Arbeitsbedingungen und Menschenrechten. Laut dem neuen Lieferkettengesetz sind Unternehmen in Deutschland dazu verpflichtet, ab 2023 oder 2024 die Erfüllung von Menschenrechten in ihrer Supply Chain zu versichern. 50 Prozent der befragten KMU haben mit der Verwirklichung ihrer klimaneutralen Vorsätze bereits angefangen.