Bedrohung der Elektro-Mobilität

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 27.07.2018

Verknappung von Nickel-Beständen

Auf viele Hersteller von Elektro-Autos könnten in Zukunft einige Probleme zukommen. So soll laut Bloomberg für die Produktion von Elektro-Batterien nicht mehr genug Nickel vorhanden sein. Nach Angaben von Simon Moores, Geschäftsführers des Rohstoff-Informationsdienstes „Benchmark Mineral Intelligence“, besteht bei den Unternehmen große Sorge, dass die nicht vorhandenen Rohstoffe ihr Geschäftsmodell gefährden könnten.

Eine Studie des weltweit größten Rohstoff-Händlers „Glencore“ gibt an, dass die Nachfrage der Batteriehersteller nach dem Rohstoff im Jahr 2030 rund eine Millionen Tonnen beträgt. Dies wäre etwa 55 Prozent mehr der zurzeit jährlichen geförderten Menge. Nickel hat verschiedene Verwendungsmöglichkeiten. So kann das Material als Metall oder als Legierung in verschiedenen Branchen, wie der Automobil-, Luftfahrt-, Elektro und der chemischen Industrie fungieren.

Laut dem britischen Rohstoff-Analysehauses „Wood Mackenzie“ wird die in Zukunft geförderte Menge jedoch nicht ausreichen, um die gesamte Nachfrage abzudecken. In Folge dessen könnte dadurch harte Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Unternehmen um das Metall entstehen. Nickel hat sein größtes Vorkommen in Australien, Russland, Kuba und Kanada. Analysten sind der festen Überzeugung, dass sich der Nickel-Preis durch die mangelnde Existenz in den nächsten vier Jahren verdoppeln wird. Während die Preise für andere Rohstoffe sinken, ist der Preis für Nickel bereits schon dieses Jahr um ungefähr sechs Prozent gestiegen.