Besondere Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für ein modernes Industrieland

Autor: Thomas Wandler
Datum: 30.06.2021

Studie des BDI zum Thema „Circular Economy“

Der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) hat gemeinsam mit Deloitte eine Studie zu den Potentialen und Herausforderungen einer zirkulären Wirtschaft („Circular Economy“) erstellt. Danach spiele die Circular Economy eine Schlüsselrolle auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Industrieland.

Große Potentiale für die Wertschöpfung

Die Potentiale einer Circular Economy für Wertschöpfung, Arbeitsplätze und das Erreichen der Klimaziele sind laut Pressemitteilung des BDI enorm. Allein Deutschland könne global eine Treibhausgasemissionsminderung von bis zu 5,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr durch zirkuläres Wirtschaften ermöglichen, erläutert Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer.

Anreize und klare Vorstellungen gefordert

Deutschland habe Löschs Ansicht nach die Chance, zum globalen Leitanbieter ressourcenschonender Technologien zu werden und sich durch Rohstoff-Wiederverwertung unabhängiger von Importen zu machen. Hierzu empfiehlt der BDI-Hauptgeschäftsführer, dass die Politik zügig die Weichen für eine Entwicklung in Richtung geschlossener Stoffkreisläufe stellt.

Für die Umstellung von linearen in zirkuläre Wertschöpfungsketten brauche es Anreize und klare Vorstellungen, wie zum Beispiel der Staat CO2-Einsparungen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen in globalen Wertschöpfungsketten anrechnet. Zurückgewonnene Rohstoffe aus der Circular Economy müssten unter fairen Bedingungen mit Primärrohstoffen konkurrieren können. Ebenso gibt Holger Lösch folgenden Hinweis: „Eine Circular-Economy-Strategie darf sich nicht im Klein-Klein nationaler Maßnahmen verlieren, sondern muss aufgrund globaler Lieferketten zentraler Teil des EU-Green-Deals sein.“