Coronavirus in Italien beeinflusst Schweizer Logistiker

Autor: Thomas Wandler
Datum: 12.03.2020

Ein Beispiel, wie sich die Lage in Italien auf die Logistiker auswirken kann

Die in Italien eingerichteten Sperrzonen wegen des Coronavirus haben Auswirkungen auf Schweizer Logistiker. Konkret geht es in diesem Artikel um Logistikdienstleister in Aargau als ein Beispiel für mögliche Entwicklungen in Europa.

Zuerst herrschte nach dem Abriegeln der italienischen Regionen bei einigen Logistikunternehmen Unsicherheit, ob die italienischen Mitarbeiter zur Arbeit kommen können. Doch vorläufig können sie kommen. Dazu sagt Jan Arnet, Geschäftsführer der Bertschi AG, einem Logistikanbieter mit 3100 Mitarbeitern und Sitz in Dürrenäsch: „Der Güterverkehr und der Pendlerverkehr sind ja ausgenommen.“ Allerdings bleibt ungewiss, wie lange die Grenzen tatsächlich geöffnet bleiben.

Da die Bertschi AG eine Niederlassung in der Nähe von Mailand hat, wurden dort schon vor zwei Wochen Schutzmasken an die Mitarbeiter verteilt. Außerdem wurden Angestellte, die in betroffenen Gebieten in Asien waren, vorsichtshalber in Quarantäne geschickt, wie Jan Arnet mitteilt.

Auswirkungen auch auf den Schienentransport

Anhand der Aussagen der Logistiker in Aargau ist erkennbar, dass in Europa teilweise die Nachfrage nach Kapazitäten für den Schienentransport derzeit steigen.

Einige Logistikunternehmen haben sich inzwischen für einen kombinierten Transport und die Abwicklung über mehre Terminals entschieden. Dabei werden möglichst viele Güter mit der Bahn transportiert. Erst für die spätere Feinverteilung werden Lastwagen eingesetzt.

Dazu erklärt Arnet: „Der Vorteil am kombinierten Transport ist, dass bei uns die Güter mannlos unterwegs sind.“

Ebenfalls spricht sich Benjamin Giezendanner, der ein Transportunternehmen mit rund 200 Mitarbeitern in Rothrist führt, für den kombinierten Transport aus. Er zeigt allerdings auch gleichzeitig die aufkommenden Probleme beim Schienentransport auf. So erklärt Giezendanner: „Wir merken erste Auswirkungen auf den Zugverbindungen von Norden in den Süden, von Rotterdam oder aus dem Ruhrgebiet nach Mailand. Es hat zu wenig Lokführer, die in das Krisengebiet fahren wollen.“ Falls man weitere Transportkapazitäten einkaufen wolle, spüre man die Angst der Lokführer, obwohl ihre Arbeitssituation in ihrer eigenen Kabine als relativ sicher gilt.

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