Coronavirus und die Logistik
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 27.02.2020
Höhere Transportkosten werden erwartet
Das Coronavirus wirkt sich nun auch merklich auf die Logistik aus. Teilweise herrschen offenbar schon fast chaotische Zustände beim Transport. So fahren beispielsweise in China deutlich weniger Lkw und Schiffe sind leer. Dafür ziehen die Preise für die Luftfracht an.
Es ist zu erwarten, dass auf die Unternehmen wesentlich höhere Transportkosten zukommen. Der Bundesverband Spedition und Logistik e.V. (DSLV) warnte diesbezüglich sogar schon Anfang Februar. So sagte der DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Durch die Kapazitätsbeschränkungen steigen die Raten in der See- und Luftfracht derzeit, so dass die verladende Wirtschaft mengen- und destinationsabhängig mit Zusatzkosten für den Warenverkehr rechnen muss.“
Einschränkung der Planbarkeit
Wegen mangelnder Transparenz und Vorhersehbarkeit stehen die Logistikfachleute hinsichtlich ihrer Planungen derzeit vor großen Herausforderungen. Inzwischen herrschen weltweit Engpässe, weil auf Lieferungen gewartet werden muss. Folglich gibt es Schwankungen bei den Lieferfristen und den Frachtraten.
Aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen in China können dort nicht alle Lkw-Fahrer arbeiten. Wie dramatisch hinsichtlich des Lastwagentransports die Lage ist, erklärte Michael Ardelt vom Logistikdienstleister Freighthub: „Die größte Herausforderung ist es bisher, die Ware überhaupt zum Hafen zu bekommen. Der Lastwagenverkehr in China war komplett eingebrochen und erholt sich aktuell nur langsam.“
Personal- und Platzmangel in den chinesischen Häfen
Auch in den chinesischen Häfen gibt es aufgrund Personalmangels Probleme, obwohl der Betrieb dort offiziell weiterläuft. Dazu sagte Sören Toft, der Vorstandsvorsitzende der Reederei Moller-Maersk: „Wir spüren enormen Druck an den Hafenterminals, weil es nicht genügend Arbeiter in den Häfen gibt um die Container zu befördern; nicht genügend Truckfahrer, um die Güter zu befördern; und niemanden in den Fabriken oder Warenhäusern, um die Waren entgegenzunehmen“.
Derzeit stauen sich unbearbeitete Container in den Häfen. So kommt zu dem Personal- auch noch ein Platzmangel.
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