EMI fällt um 3,3 Punkte zurück
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 08.09.2021
Preisdruck bremst Wachstum
Noch immer halten Lieferengpässe den Zuwachs der Produktion zurück. Die Nachfrage steigt, jedoch können Unternehmen dieser nicht nachkommen. Wegen des zusätzlichen Preisdrucks rechnen Industrieunternehmen mit keinem besonders hohem Wachstum.
Nachfrage ist vorhanden
Der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) erlitt einen Rückgang von 3,3 Punkten. Der deutsche PMI zeigte dennoch ein gutes Wachstum mit 62,6 Punkten. Die Referenzlinie liegt bei 50 Punkten. Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen erklärt: „Corona bleibt weiterhin ein Thema, das sich sowohl auf das Wachstum als auch auf die Inflation auswirkt. Beides hat zuletzt etwas von der sehr guten Stimmung genommen“.
Das Wachstum könnte noch höher ausfallen, wenn Container, Lastwagen oder Halbleiter keine Mangelware wären. Da nur so wenig am Markt gegeben ist, steigen die Preise gleichzeitig. Produktionsverzögerungen hindern das Wachstum stetig. Traud führt fort: „Mittelfristig ist jedoch davon auszugehen, dass diese Lieferschwierigkeiten sich auch wieder lösen. Der historisch hohe Auftragsbestand sichert somit schon das Wachstum bis ins Jahr 2022 hinein.“
Verbesserung verlangsamt sich
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank betont: „Es zeigt sich, dass die ersten Schritte des konjunkturellen Aufholprozesses leichter und schneller gegangen werden konnten, als dies bei den nächsten und letzten Schritten der Fall sein wird“. Fehlende und verteuerte Vorleistungsgüter und Rohstoffen sind Auswirkungen der derzeitigen Situation. Unternehmen melden langsamere Verbesserungen als in den letzten Monaten.
Dr. Heinz-Jürgen Büchner, Managing Director Industrials, Automotive & Services der IKB Deutsche Industriebank AG schildert: „Die knappe Marktversorgung hat bei den meisten Rohstoffen auch im August angehalten. Erste Entspannungssignale gab es jedoch auf der Vormaterialseite von Stahl. Die Spotmarktnotierungen für Eisenerz in China sanken im Monatsdurchschnitt um gut ein Viertel gegenüber dem Juliniveau. Eine sich normalisierende brasilianische Erzförderung hat dazu beigetragen. Da auch die Schrottpreise leicht nachgaben, hat der Druck auf die Stahlpreise etwas nachgelassen. Die Ankündigung der OPEC, die Fördermenge ab Oktober 2021 nochmals auszuweiten, dürfte ebenfalls preisstabilisierend wirken.“
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