Krone erhält europäischen Forschungsauftrag
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 16.02.2022
Optimierung der Güter- und Warenströme durch intelligente Datennutzung
Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft hat im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts GAIA-X einen Auftrag an den Nutzfahrzeughersteller Krone vergeben. Darüber berichtete das Unternehmen kürzlich. Demnach soll Krone nun ein Konzept ausarbeiten, das Güter- und Warenströme durch intelligente Datennutzung optimiert.
Alternative zu marktführenden Cloud-Anbietern aus Übersee
Wie Krone in seiner Pressemitteilung schreibt, habe sich das Großprojekt GAIA-X zum Ziel gesetzt, Wirtschaft, Forschung und Verwaltung im europäischen Wirtschaftsraum in einer ebenso leistungsfähigen wie sicheren Dateninfrastruktur zu vereinen. Damit soll europäischen Unternehmen eine unabhängige Alternative zu den marktführenden Cloud-Anbietern aus Übersee geboten werden. Außerdem sollen die benötigten Kapazitäten für den Datenverkehr von Großprojekten wie dem autonomen Fahren zur Verfügung gestellt werden.
GAIA-X und der Mobilitätssektor
Zu den zehn Themengebieten von GAIA-X gehört laut Krone der Mobilitätssektor. Dieser stehe durch Klimawandel und Ressourcenknappheit vor tiefgreifenden Veränderungen.
Weiter erklärt das Unternehmen, dass Logistikflottenbetreiber in den Entwurf eines Innovationsträgers eingebunden werden, um den Gütertransport durch smarte Auftragssteuerung, verlässliche Prognosen der Ankunftszeit und intelligentes Kapazitätsmanagement effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. So soll die nächste Generation schwerer Nutzfahrzeuge direkt an den Bedürfnissen der Branche ausgerichtet werden können.
Für diese Zukunftsprodukte sehe die GAIA-X-Terminologie die Bezeichnung iWT (intelligente Wechselbrücke/intelligenter Trailer) vor, berichtet Krone.
Bezüglich des weiteren Vorgehens informiert das Unternehmen, dass an vorderster Stelle im Projektkalender die Durchführung von Interviews mit Marktteilnehmern stehe. Die daraus gewonnen Erkenntnisse sollen dann als Grundlage für alle weitere GAIA-X-Entwicklungen dienen.
Potential für den Logistiksektor
Krone weist darauf hin, dass sein Geschäftsführer Ralf Faust in dem GAIA-X-Projekt großes Potential für den Transport- und Logistiksektor sehe. Dazu sagt Ralf Faust: „Bereits heute werden Telematik-Technologien eingesetzt, um beispielsweise die Positionen, die Meldungen aus dem Bremssystem oder die Temperaturen im Laderaum der Wechselbrücke beziehungsweise des Trailers zu erfassen und bereitzustellen.“ GAIA-X werde dazu beitragen, dass zukünftige Telematik-Dienste weit über bereits bekannte Funktionen wie ETA-Vorhersagen (Estimated Time of Arrival), ein Tourenmanagement, eine Türkontrolle oder den Koppelstatus hinausgehen, um die Qualität und die Effizienz für das Transport- und Flottenmanagement weiter zu steigern.
Das Familienunternehmen hebt in seiner Pressemitteilung außerdem hervor, dass Krone als einziger deutscher Nutzfahrzeughersteller an GAIA-X beteiligt sei. Mit dem Abschluss des Forschungsprojektes im Rahmen von GAIA-X werde Ende 2024 gerechnet.
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