Lieferengpässe belasten deutsche Volkswirtschaft milliardenschwer

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 01.07.2021

IfW Kiel rechnet mit Kosten von rund 25 Milliarden Euro

Das in Kiel ansässige Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) teilte am Dienstag mit, dass die Industrieproduktion gegenwärtig deutlich unter dem Niveau liegt, das die Auftragslage hergibt.

Als maßgeblichen Grund dafür sieht das IfW Kiel fehlende Zulieferungen, entstanden etwa durch Transportengpässe in der Schifffahrt. Das Institut geht davon aus, dass die Lieferengpässe die Industrie derzeit rund 5 Prozent an Wertschöpfung kosten. „Die Schätzungen legen nahe, dass die deutsche Industrieproduktion mindestens 5 Prozent höher sein könnte, als sie es derzeit ist, wenn ausreichend Produktionsmaterialien und Zwischenprodukte zur Verfügung stünden,“ erläuterte Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturanalyse am IfW Kiel.

Der Forscher rechnet damit, dass die Lieferengpässe die Industrieproduktion noch bis weit ins dritte Quartal hinein belasten. Erst danach dürfte sich seiner Meinung nach eine deutliche Besserung einstellen.

Bezüglich des Schadens für die deutsche Volkswirtschaft sagte Gern: „Für das gesamte Jahr 2021 dürften sich die Verluste für die deutsche Volkswirtschaft auf rund 25 Milliarden Euro belaufen.“

Allerdings weist das IfW Kiel darauf hin, dass ein großer Teil der derzeit verhinderten Produktion nachgeholt werden und die Konjunktur im kommenden Jahr unterstützen könnte.