Logistik vor weiteren Herausforderungen
Autor: Marcus Schilling
Datum: 18.09.2024
Steigende Kosten in der Stückgutlogistik
Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) hat seinen aktuellen Kostenindex für Sammelgutspeditionen veröffentlicht, der deutliche Kostensteigerungen in der Stückgutlogistik aufzeigt. Vor allem der massive Anstieg der Mautkosten um 83 Prozent beeinflusst den sendungsbezogenen Gesamtkostenindex.
Allerdings zeigt der DSLV in seiner Pressemitteilung auf, das die Mautkosten nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der Gesamtkosten ausmachen. Daher gewichtet der Verband die Mautkosten nach eigener Aussage im Gesamtindex nur mit einem Anteil von 3,5 Prozent.
Ebenfalls führten höhere Personalkosten, die um 3,7 Prozent gestiegen sind, zu einer weiteren Belastung der Branche.
Während die Treibstoffkosten leicht um knapp ein Prozent zunahmen, sanken die Sachkosten aufgrund niedriger Energiekosten erstmals seit Jahren ( minus 2,8 Prozent). Allerdings wird für die kommenden Monate ein erneuter Anstieg der Sachkosten erwartet, insbesondere durch Investitionen in emissionsfreie Lkw, Ladeinfrastrukturen und Digitaltechnologien.
Zusätzlich belasten die neuen ESG-Vorgaben, wie die CSRD-Nachhaltigkeitsberichterstattung und das Lieferkettengesetz, die Branche. Wahrscheinlich auch die seit Juli 2024 geltende Ausweitung der Mautpflicht auf Fahrzeuge über 3,5 Tonnen den Kostenindex weiter nach oben treiben. Insgesamt können die Sammelgutspeditionen 2024 nicht mit einer Entspannung auf der Kostenseite rechnen, wie der DSLV verdeutlicht.
Der Kostenindex des DSLV basiert laut der Pressemeldung des Verbands auf Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit 121 Depots und 20,5 Millionen Sendungen, die von FORLOGIC im Auftrag des DSLV erhoben wurden.
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