Deutsche Wirtschaft: Langsame Transformation

Autor: Thomas Wandler
Datum: 17.09.2024

Gefährdete deutsche Industriewertschöpfung

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat in einer aktuellen Studie die Transformationspfade für das Industrieland Deutschland analysiert.

Die Untersuchung beleuchtet, wie Deutschland auf Herausforderungen wie hohe Energiekosten, schrumpfende Märkte und demografischen Wandel reagieren kann. Mit den Kernergebnissen zeigt das IW in seiner Pressemeldung ein etwas bedrohliches Bild auf.

Der Standort Deutschland verliert bei zwei Dritteln der wichtigsten Indikatoren im internationalen Vergleich an Boden. Besonders kleine und mittlere Unternehmen unterschätzen offenbar die Notwendigkeit zur Veränderung.

Ein Fünftel der deutschen Industriewertschöpfung sei mittelfristig gefährdet. Das liegt dem IW zufolge vor allem an zu hohen Energiekosten und schrumpfenden Märkten für bisherige deutsche Kerntechnologien.

Allerdings zeigt das IW auch auf, dass die globale Klimatransformation Chancen auf Wachstum biete. Bei entsprechende neuen Märkten schätzt das IW den Umsatz auf mehr als 15 Billionen Euro im Jahr 2023.

Es bedarf dem IW zufolge einer industriepolitische Agenda. Das Institut spricht diesbezüglich von der größten Transformationsanstrengung seit der Nachkriegszeit. Für diese Transformation müssen nach Angaben des IW bis 2030 mehr als eine Billion Euro zusätzlich investiert werden.

Die Studie „Transformationspfade für das Industrieland Deutschland“ entstand in Kooperation des Instituts der deutschen Wirtschaft mit der Boston Consulting Group und dem Bundesverband der deutschen Industrie.