Materialmangel der Industrie spitzt sich weiter zu

Autor: Thomas Wandler
Datum: 01.10.2021

Ifo-Umfrage: Noch mehr deutsche Industriefirmen mit Beschaffungsproblemen

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich erneut verschärft, teilte das Ifo-Institut am Mittwoch mit.

So berichteten bei einer aktuellen Umfrage des Instituts 77,4 Prozent der Industriefirmen in Deutschland über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Damit wurde der der Rekord vom Vormonat noch einmal übertroffen, merken die Münchner Forscher in ihrer Pressemitteilung an. Im August klagten 69,2 Prozent der Befragten über entsprechende Schwierigkeiten.

Zu der Entwicklung sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe: „Der Flaschenhals auf der Beschaffungsseite wird immer enger.“

Preiserhöhungen auf der Agenda der Unternehmen

„Es sind viele Aufträge da, Unternehmen können diese gegenwärtig aber nicht produzieren“, ergänzt Wohlrabe.

Besonders ernst ist der Umfrage zufolge die Lage in der Autoindustrie. Hier berichteten fast alle Unternehmen (97 Prozent) von Problemen. Auch in anderen zentralen Branchen ist der Anteil derjenigen, die sich entsprechend äußerten, weiterhin hoch; so etwa bei elektrischen Ausrüstungen (93 Prozent), der chemischen Industrie (67 Prozent) und dem Maschinenbau (89 Prozent). Ebenfalls von der Papierindustrie gibt es mehr Meldungen über Knappheit auf der Beschaffungsseite (79 Prozent nach 61 Prozent).

Zusammenfassend schreibt das Ifo-Institut, dass es in keiner Branche eine Entspannung der Lage gab. Folglich wollen der Pressemitteilung zufolge immer mehr Unternehmen die Preise erhöhen. Hierbei merken die Forscher an, dass die Automobilindustrie bisher nicht viel Spielraum bei Preiserhöhungen gesehen hätte. Dies habe sich nun geändert.