Nearshoring: Chancen für den Westbalkan?

Autor: Thomas Wandler
Datum: 07.06.2021

Neue Studie des WIIW über globale Supply Chains

Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) hat eine neue Studie zum Thema Nearshoring veröffentlicht. Sie trägt den Titel „Getting Stronger After COVID-19: Nearshoring Potential in the Western Balkans“.

Angesagte Begriffe „Reshoring“, „Backshoring“, „Nearshoring“

Das WIIW verweist darauf, dass derzeit Begriffe wie „Reshoring“, „Backshoring“, „Nearshoring“ und „Onshoring“ sowohl in den Medien als auch in der Wissenschaft auf dem Vormarsch seien. Dahinter steckt offenbar ein aktueller Trend bei multinationalen Unternehmen, ihre Lieferketten zu überdenken.

Erklärungen des WIIW zufolge haben die durch die Covid-19-Pandemie verursachten Störungen die Unternehmen zu entsprechenden Überlegungen veranlasst. Da geht es um Gedanken über die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Produktion beispielsweise durch eine breitere Lieferantenbasis, kürzere Lieferketten und geografisch näher gelegene Standorte.

Erörterung neuester Trends bei globalen Lieferketten

Im Mittelpunkt der Studie steht die Analyse, ob und wie die Volkswirtschaften des westlichen Balkans von diesen Trends nach der Covid-19-Pandemie profitieren können.

Dabei werden die jüngsten Trends hinsichtlich globaler Lieferketten, dem internationalen Handel und den Auslandsinvestitionen erörtert. Außerdem werden die wichtigsten Bestimmungsfaktoren für ausländische Direktinvestitionen vorgestellt. Darüber hinaus enthält die Untersuchung einige Umfragen, Interviews und Fallstudien von ausländischen und lokalen Unternehmen des Westbalkans.

Regierungen müssen aktiv werden

Zusammenfassend sehen die Forscher Chancen für die Länder des Westbalkans, allerdings mit gewissen Einschränkungen.

So schreiben sie etwa, dass die Volkswirtschaften des westlichen Balkans tatsächlich von den Nearshoring-Trends in der Welt profitieren können, aber ihre Regierungen müssten eine sehr aktive Rolle übernehmen und die verfügbaren politischen Mittel sinnvoll einsetzen, um dies zu erreichen.