Supply Chains sind weltweit beeinträchtigt
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 02.12.2020
Wichtigkeit der Lieferketten macht sich in der Bevölkerung breit
Jens Graefe, CEO des pharmazeutischen Großhandels AEP erklärt, trotz der Auswirkungen der Pandemie, die Lieferketten für funktionstüchtig. Die Situation zeigt wie systemrelevant gut funktionierende Lieferketten sind. Besonders der Anteil der Bevölkerung, der wenig Ahnung von dem Gebiet aufweist, erkennt welche Bedeutung die Logistik im alltäglichen Leben hat.
Gleichzeitig nimmt die Sorge der Bevölkerung zu, dass die Lieferketten wegen den Umständen nicht standhalten können. Die Bezeichnung Globalisierung ist keine Wohlstandssicherung mehr, sondern ein Risikofaktor. Dazu kommt der zunehmende Trend der Nachhaltigkeit. Laut Gernandt sei es an der Zeit die Logistik für die Zukunft weiterhin so zu optimieren, dass diese allen Ansprüchen gerecht sein kann.
Unternehmen sollten Alternativen haben
Die Experten sind der Meinung, dass Lieferketten resilienter werden. Denn die Flexibilität muss trotz Krisenzeit gesichert sein. Selbst bei Ausfall von Transportmöglichkeiten sollten genug Alternativen vorhanden sein.
Günther Jocher, Vorstand des Logistikdienstleisters Group7 appelliert: „Hätte die Corona-Krise vor zehn Jahren stattgefunden, hätten wir alt ausgesehen“. Dies beinhaltet nicht nur die Möglichkeit des Homeoffice. Zur damaligen Zeit hätte man die Situation nicht als Digitalisierungsschub nutzen können.
Mögliche Risiken entlang der Supply Chain können von einem neu entwickelten Tool genannt „MightyGate“ in der Zukunft analysiert werden. Zurzeit befindet sich das Tool, welches von Prof. Dr. Yvonne Ziegler von der Frankfurt University of Applied Sciences entwickelt wurde, in der Testphase. Dr. Hans Christoph Dönges, Vorstand der SALT Solutions AG erklärt: „Die Pandemie ist ein Beschleuniger für Digitalisierungsvorhaben. Und die Digitalisierung ist eine Voraussetzung für resiliente Lieferketten.“
Deutschland muss unabhängig werden
Es wurde offensichtlich, dass Deutschland von Märkten wie China und Indien abhängig ist. Daher appelliert Dr.-Ing. Christoph Beumer, CEO der Beumer Group, dass globale Wertschöpfungsketten überdacht werden sollten. Auch die Veränderungen in der Politik stellen dabei ein Risiko dar. Für Thomas Panzer, Head Supply Chain Management für pharmazeutische Produkte bei der Bayer AG steht „die Versorgungssicherheit (…) an allererster Stelle. Das schließt auch regionale Produktionsstandorte nicht aus“. Auch für Ihn ist die Lösung der Ausbau internationaler Netzwerke.
Die Beteiligten des Logistik-Kongresses sind einer Meinung. Die Supply-Chains weltweit sind von der Krisensituation betroffen – nicht nur national. Hildegard Müller, Präsidentin des VDA sagt: „Mobilität und fließende Warenströme sind für unsere Gesellschaft überlebenswichtig. Wir dürfen die Grenzen nicht wieder schließen.“
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