In der Ukraine blockiertes Getreide

Autor: Marcus Schilling
Datum: 06.05.2022

ÖBB Rail Cargo Group baut Agrartransporte aus der Ukraine aus

Millionen Tonnen Getreide seien in der Ukraine blockiert, berichtete die F.A.Z vor wenigen Tagen unter Berufung auf Aussagen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP). Demnach äußerte Martin Frick, der Direktor des WFP in Deutschland: „Derzeit sitzen knapp 4,5 Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen und auf Schiffen fest und können nicht genutzt werden.“

Lieferungen der ÖBB Rail Cargo Group

Schon in der vergangenen Woche verkündete die ÖBB Rail Cargo Group (RCG), sie baue ihre Agrartransporte aus der Ukraine speziell seit Beginn des Krieges aus.

Von März bis April dieses Jahres hat die RCG nach eigener Aussage jeden zweiten Tag Getreidezüge aus der Ukraine nach Deutschland organisiert. Dabei wurden laut der Pressemitteilung insgesamt 60.000 Tonnen Getreide transportiert.

Etwa 2.000 Tonnen Getreide pro Zug

Dazu erklärt die RCG, dass sie derzeit dreimal pro Woche Getreide in Güterzügen aus Čierna (Slowakei) nach Brake (Norddeutschland) über die Route Slowakei, Tschechien, Polen, Deutschland bringt. Das geschieht nach Unternehmensaussage unter Beteiligung der RCG-Tochtergesellschaften Rail Cargo Carrier und Rail Cargo Logistics. Ein Zug hat dabei laut der Pressemeldung eine Länge von rund 480 Metern und befördert etwa 2.000 Tonnen Getreide.

Ausbau ab Mai

Ab Mai dieses Jahres hat die RCG ihrer eigenen Aussage zufolge vor, für mindestens drei Monate täglich ab Čierna in Richtung Norddeutschland einen Güterzug mit Agrarprodukten aus der Ukraine zu fahren. Das entspreche 25 Zügen in Richtung Deutschland pro Monat. Fünf Züge pro Monat sollen in Tschechien und der Slowakei bleiben.