Ab 2019 Kofferraumzustellung bei VW

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 24.08.2018

Smart, Volvo und Seat bieten Service bereits an

Einer der Haupttrends für die letzte Meile ist aktuell die Kofferraumzustellung. Als Vorreiter in dem Bereich gilt Smart. Das Unternehmen liefert mit seinem Projekt „Ready to drop“ in den Städten Berlin, Bonn, Köln und Stuttgart schon seit geraumer Zeit Pakete in Kofferräume. Und auch Volvo ist mit seiner „In-car Delivery“ schon länger mit dabei. Schon 2014 startete das Unternehmen Tests in Südschweden und ermöglicht nun auch Kunden in der Schweiz und in den USA den Service. Seit diesem Jahr haben auch bei Seat erste Tests angefangen. Nun versucht auch Volkswagen nachzuziehen.

„Es ist geplant, den Service ‚We Deliver‘ ab 2019 in ausgewählten Serienmodellen anzubieten“, so Roland Ottacher, Service-Verantwortlicher bei VW. Grundsätzlich soll das System von VW ähnlich wie das der Konkurrenz funktionieren. Voraussetzung ist natürlich, dass das Auto über die nötige Technik verfügt und die Nutzer den Lieferanten über eine App auf ihrem Smartphone einen einmalig verwendbaren digitalen Schlüssel bereitstellen. Der Paketbote kann über den Schlüssel das Auto per GPS finden, das Auto öffnen und schließlich wieder schließen. Wichtig ist, dass das Auto dabei, in einem vorher abgestimmten Zeitfenster in einem bestimmten Umkreis einer bereitgestellten Liefer-Adresse geparkt ist. Erste Test wurden bereits zwischen September 2017 und April 2018 in Berlin durchgeführt.

Dabei kam es zu einigen Problemen, an deren Verbesserung aktuell gearbeitet wird. Hält der Kunde beispielsweise das Zeitfenster und die Lieferadresse nicht ein, ist eine Zustellung unmöglich und das Paket wird in die nächste Postfiliale gebracht. Zudem ist es in den überfüllten Innenstädten oftmals schwierig das Auto in einem bestimmten Umkreis zu parken. „Außerdem hat sich herauskristallisiert, dass unsere Kunden sich eine Zustellung in den Kofferraum von möglichst vielen Onlineshops wünschen“, erklärt Joana Treffert von Smart. Außerdem gibt es grundsätzlich die Gefahr von Hackerangriffen, welche mit der Weiterentwicklung der Digitalisierung immer weiter steigen.

Auch ein Preismodell ist aktuell noch nicht vorhanden. Hier werden aktuell verschiedene Möglichkeiten ausgetestet. So zahlt man bei Smart aktuell etwa 199 bis 299 Euro für die benötigte Hardware, wodurch zusätzliche Service-Kosten momentan eingespart werden können. Aktuell ist der Service nur für Smart-Neuwagen erhältlich, Nachrüstungsmöglichkeiten werde es nicht geben. Wie VW die Sache lösen wird, bleibt abzuwarten.