Airbus: Verlust im Jahr 2019
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 17.02.2020
Mögliche hohe Strafzahlungen wegen Korruptionsaffäre
Aufgrund der großen Krise bei Boeing hätte man eigentlich einen hohen Gewinn bei Airbus erwarten können. Dennoch hat Airbus im Jahr 2019 einen Nettoverlust von 1,36 Milliarden Euro erzielt. 2018 konnte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern noch einen Nettogewinn von drei Milliarden Euro erwirtschaften. Den Umsatz steigerte Airbus im Jahr 2019 auf 70,5 Milliarden Euro, entsprechend einer Erhöhung von 11 Prozent im Vergleich zum Jahr vorher.
Ein wesentlicher Grund für den hohen Verlust sind die Rückstellungen von 3,6 Milliarden Euro für Strafzahlungen wegen Korruptionsvorwürfen. Dazu kommen noch 1,2 Milliarden Euro für verschlechterte Exporterwartungen für das Transportflugzeug A400M. Bei Herausrechnung dieser Sondereffekte sehen die Zahlen deutlich besser aus. Denn dann ergibt sich beispielsweise ein bereinigter Gewinn vor Steuern und Zinsen von 6,9 Milliarden Euro.
Strafzahlungen
Die oben genannte Rückstellung von 3,6 Milliarden Euro resultiert aus einem vor kurzem geschlossenen Grundsatzabkommen zwischen Airbus und den Behörden in Frankreich, Großbritannien und den USA. Diese Einigung erfolgte vor dem Hintergrund von Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen. Ein Großteil der Strafe in dieser Korruptionsaffäre entfällt mit 2,1 Milliarden Euro auf Frankreich.
Positiver Ausblick für das laufende Jahr
Für Airbus begann 2020 relativ gut. Es wurden beispielsweise 274 neue Aufträge gewonnen.
Den weiteren Verlauf des Jahres sieht das Unternehmen offenbar positiv. So plant der Konzern, in diesem Jahr 880 Flugzeuge auszuliefern, 17 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Bestellungen konnte von 747 Maschinen im Jahr 2018 auf 768 Maschinen im Jahr 2019 gesteigert werden.
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