Amazon Flex startet in Berlin

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 14.11.2017

Privatpersonen stellen Pakete zu

In Berlin hat der Privatpersonen-Lieferservice „Amazon Flex“ gestartet. Fahrer können sich für den Service anmelden und in einem Lieferblock je 4 Stunden bis zu 64 Euro verdienen. Dies bedeutet einen Stundenlohn von 16 Euro. In Deutschland gibt es Amazon Flex erstmals nur in Berlin, weitere Regionen werden bald dazukommen.

Laut der Website von Amazon können sich die privaten Paketpersonen ihren eigenen Zeitplan erstellen, „um mehr Zeit zu haben, Ihre Ziele und Träume zu verwirklichen.“ Die einzigen Voraussetzungen um als Zusteller arbeiten zu dürfen sind das Mindestalter von 18 Jahren und ein gültiger Führerschein. Nachdem eine Privatperson sich registriert hat, überprüft Amazon den Hintergrund. Dies kann ein paar Tage in Anspruch nehmen.

Nach der Zwei-Schritte-Anmeldung kann ein Lieferant zwischen zwei Liefermöglichkeiten wählen. Falls ein Lieferant weniger als vier Stunden arbeiten kann, übernimmt er die Prime Now Lieferungen. Haushaltsgegenstände oder Einkäufe werden von einem Amazon-Versandzentrum oder lokalen Geschäft abgeholt und sollen innerhalb von zwei Stunden zugestellt werden. Für die Prime Now Zustellung sind ein bis zwei Stunden vorgesehen.

Die normalen Pakete sind an zahlreichen Standorten hinterlegt. Für die Auslieferung empfiehlt Amazon den Besitz eine zweitürige oder viertürige Limousine der Mittelklasse oder ein größeres Fahrzeug, beispielsweise ein Pick-up mit Laderaumabdeckung oder Transporter. Kleine Autos werden nicht zugelassen. Bei der Auslieferung von Prime-Now-Paketen spielt die Art des Autos jedoch keine Rolle. Eine weitere Regel: Haustiere oder Personen dürfen bei der Auslieferung nicht mitgenommen werden.
Grundsätzlich ist Flex für die Lieferanten flexibel. Sie können sich über die App individuell die Zustellung einteilen und es ist keine Mindestanzahl von Zustellungen vorgegeben. Trotzdem ist die Paketauslieferung als Teilzeit-Job ausgerichtet und die verfügbaren Zustellblöcke sind immer unterschiedlich. Amazon Flex „sollte nicht als Vollzeittätigkeit eingeplant werden.“

Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft startet Flex genau rechtzeitig. KEP-Dienstleister schätzen die Anzahl von Paketen pro Tag auf mehrere Millionen, ein Großteil davon von Amazon. Mit Flex umgeht Amazon den Mangel an Personal zur Zustellung.

In den USA hat sich das Konzept von Flex bereits bewiesen. 2015 startete es in Seattle. In den USA können die Lieferanten zwischen zwei, vier, acht und zwölf Stunden pro Tag wählen.